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BaFaWe - Faltboote
Steffen Kiesner-Barth stellte das Werbeheftchen des Herstellers aus den 20er Jahren zur Verfügung, aus dem die folgende Aufbauanleitung zitiert wurde.

Aufstellen des Bafawe-Faltbootes

Nach Erhalt des Bootes packe man es sehr vorsichtig aus, damit nichts verloren geht oder verstreut wird. Man findet zunächst einen gepackten Rucksack und eine gepackte Stabtasche enthaltend das zerlegte Boot. Man besehe sich insbesondere die Packungsart, um später beim Einpacken wieder Bescheid zu wissen. (Besonders genau die Stab - Paket - Packung beachten.)

 Nun nimmt man vom Stabpaket die Stäbe zwischen dem Bootsboden (Stück mit den Querbrettchen) heraus und klappt diesen Bootsboden nach hinten und vorne ganz auf. Darauf befestigt man den Vorder - Steven (grünes V) und den Hinter-Steven (rotes H) in der Weise dass man die beiden Längsleisten zusammendrückt und den Steven dazwischen mit dem Stift einsetzt, wobei der Steven schräg gehalten wird, dass das Winkel-Beschläge über den beiden Längsleisten ist, worauf dies Beschläge über diese Leisten gedrückt wird und eine feste Verbindung entsteht. Die auf den Steven befestigte kleine Querspante wird dann quergedreht. (Siehe Bild 1.)  Nun setzt man alle Querspanten ein. Es sind vorhanden 2 (geschlossene) Hauptspanten und 1 – 3 (offenen) Mittelspanten (je nach Bootsart, Ein – Dreisitzer) Das Einsetzen geschieht durch drehen der Spanten in die Bodenbeschläge, wobei auf die Führungsschrauben am Spantunterteil zu achten ist, die innerhalb der Bodenleisten anliegen müssen. Die geschlossenen Spante mit dem grünen Farbdreieck kommt vorne, dieselbe mit dem roten Farbdreieck hinten zu stehen, wobei die Spitze des Farbdreiecks jeweils dem Steven zuzeigen muß.Die Mittelspanten (oben offen) sind ebenfalls rot oder grün markiert, entsprechende Gegenmarkierung befindet sich am Boden. (Rot = Backbord = links; Grün = Steuerbord = rechts). 
Bild 1.
 Wenn alle Spanten stehen, nimmt man die Bordleisten (dreiteilige zusammengelenkte Leisten mit Beschlägen an den Enden), streckt sie aus, fixiert sie an den Gelenkstellen und beginnt die Befestigung an den Spanten durch Hochheben der Schieber, Einsetzen der Platte in den Schlitz der Leiste, worauf der Schieber über die Leiste heruntergedrückt wird und diese fixiert. Nun werden die zwei einzelnen Deckstäbe (an beiden Enden Beschläge, der hintere außerdem eine Anzahl Schraubenköpfe) mit dem Lochbeschläge an den Hauptspanten oben eingehakt und vorne mit dem Stiftbeschlag am Steven eingesteckt, wobei gleichzeitig die Enden der Bordleisten ebenfalls mitbefestigt werden.
Bild 2.
Jetzt werden die sogenannten „Formleisten“ (vier gleiche dreigelenkige Garnituren) vorsichtig ausgestreckt und zunächst durch die Schlaufen an den Mittelspanten geschoben, dann durch die Schlaufen der hinteren kleinen Stevenspante, darauf durch die vordere Stevenspante, indem man die Leisten soweit vorschiebt, bis diese durchgehen, um dann alle Leisten auf gleiche Abstand vorne und hinten auszurichten. (Bild 2, wobei auf dem Bild irrtümlich die Hauptspanten fehlen.) Bei diesen Formleisten ist lediglich darauf zu achten, dass die flach übergehenden Enden an den Gelenken nach außen und hinten (rückwärts) zu liegen kommen, damit die Bootshülle bei eventl. Anfahren nicht beschädigt wird.
Bild 3.
Nun breitet man die Bootshülle auseinander, der geschlossene sackförmige Teil ist vorne, der offene, hinten, und führt den Vorderteil des Gerüstes in den Vorderteil der Hülle ein und zieht diese dann seitwärts und am Hintersteven hoch. (Bild 3.) Das Über- und Hochziehen über den Hintersteven geht besonders erstmalig etwas schwer, da einerseits die Hülle knapp gehalten ist (infolge unvermeidlicher Dehnung bei den ersten Fahrten), andererseits eben durch dieses Hochziehen die Hülle die nötige formschöne Straffheit bekommt. Nun hakt man die Hülle am hinteren Deckstab zu, indem man zuerst den Streifen aus Gummistoff überhakt, dann den gegenüberliegenden Teil der Hülle und endlich den übrigbleibenden Oberteil darüberhakt, wobei ein absolut wasserdichter Verschluß zustande kommt.
Auch an den Hauptspanten wird das Hüllenoberteil entsprechend eingehakt. Alsdann nehme man die Teile des „Holzwaschbordes“, stecke je eine Spitze mit dem Hinterteil zusammen, worauf der Holzwaschbord oder Süllrand, geführt durch die Wulst an den Seitenteilen der Hülle nach vorne geschoben wird. Man beginne (Bild 4), indem man die Rille an ihrem Beginn im Spitzenteil des Waschbordes an den Wulst der Hülle bringt, und zwar an der hinteren Hauptspante, dann schiebt man die ganze Leiste (Wulst in der Rille) vorsichtig nach vorne. Nun wird der Waschbord an den Spanten mittels Schraubbolzen und Flügelmuttern festgeschraubt und dadurch  die Hülle nochmals gespannt. (Bild 5.) Bevor man ganz zuschraubt, bringe man die Rückenlehnen noch in die vorhandenen Löcher im Waschbord. 
Bild 4.
Die hintere Lehne wird nur eingesteckt, die vordere (mit Gewinde) wird ebenfalls mit einer Flügelmutter befestigt, wobei bei Verwendung der Cockpitdecken der Vorderteil der hinteren Decke, ebenfalls gleich mitangeschraubt wird. Nun drückt man noch die Spitzen des Waschbordes zusammen und steckt durch die Ringösen den Stecker und hakt die beiden Hüllenlatze ein. (Bild 6.) Dann ist das Boot fertig montiert. Die Sitzkissen werden auf den Boden gelegt und zweckmäßig durch eine Schnur oder einen Riemen etwas befestigt. Die Rückenkissen werden durch die Lehnen gesteckt. Ist ein Fußsteuer bei der Ausrüstung, so wird der Steuerhebel mit zwei Schraubbolzen und Flügelmuttern in vorgebohrten Löchern, unter Beilage eines Brettchens an der Gegenseite, am Bootsboden befestigt.
Bild 5.
Der Größe des Insassen kann selbstverständlich durch ein Versetzen der Löcher in den Bodenbrettchen Rechnung getragen werden. Das Bohren solcher Löcher kann jedermann mit einem einfachen 6 mm Bohrer selbst besorgen. Das Steuer selbst, wird mit den beiden Klemmen unter Beilage einer Stoffschicht am Hintersteven angeklammert, wobei auf guten und festen Sitz der fest angezogenen Klemmen zu achten ist. Das Steuerkabel wird vorne mit dem Kettchen am Hebel eingehakt und führt rückwärts über zwei aufgebogene Ringösen am hinteren Ende des Waschbordes zum Joch des Steuers, das seinerseits wieder mit dem Bolzen am Steuer befestigt ist.
Bild 6.
Das Treibersegel wird durch Anbringen zweier Beschläge, Mastschuh und Mastspur, am vorderen Hauptspant befestigt, in die dann der Mast gesteckt wird. Diese beiden Beschläge werden durch Schraubbolzen und Flügelmuttern gehalten, die diesbezüglichen Löcher kann man leicht ebenfalls selbst bohren. Bei der großen Besegelung kommt der Treiber an den hinteren Hauptspant, der Großmast an den vorderen. Das Senkruder wird mit den Klemmen genau dem Fußsteuer befestigt und mit einer sog. Stangenspinne durch Vor- und Rückwärtsschieben der Stange gesteuert. Die Schwerter werden am Schwertbalken festgeschraubt, dieser wiederum kommt auf dem Waschbord zu sitzen und wird durch die Klemmschrauben, die unten nach außen den Waschbord übergreifen, durch Festschrauben der obensitzenden Flügelmutter gehalten. 
Das Reparatursäckchen enthält einige Reserveschrauben, sowie Stofflicken zum Unterlegen beim Nähen eventl. Risse in der Hülle, sowie eine sog. Dichtungsklemme. Diese besteht aus zwei Brettchen, die durch eine Flügelschraube zusammengeklemmt werden. Mit dieser Dichtungsklemme kann man einen eventl. Riß oder ein Loch während einer Tour ohne großen Aufenthalt sofort abdichten, indem das eine Brettchen innen, das andere außen mit der durch das Loch gesteckten Schraube zusammengepresst werden.
 Ein Flaggenstock kann auf dem Hinterdeck angebracht werden, die Hülle besitzt dazu zwischen der letzten und vorletzten Einhak-Öse eine weitere Öse, durch die der Flaggenstock in ein entsprechendes Loch in der Deckstange gesteckt wird. Zum besseren Halt besitzt das Ende des Flaggenstockes (aus Metall) ein Gewinde, das man in das Holz eindreht. Die Bootsleine dient zum Befestigen des Bootes am Steg oder dergleichen und wird entweder am vordern oder hinteren Ring der Hülle eingehakt.

BaFaWe
Bayerische Faltboot - Werft
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
München / Theresienstraße 78
(historische Adresse aus den 20er Jahren)


Das folgende Bild fand sich in der Zeitschrift Kanusport von 1927, Seite 558

Das Bild war beschriftet mit: "Faltbootwrack am Chiemseestrand. Opfer eines der dort sehr plötzlich eintretenden Stürme." Zwar fehlen schon einige Teile (Süllrand, Lehnen, Brettchen der Bodenleiter...) aber was übrig ist, lässt die Vermutung zu, dass es sich hier um ein BaFaWe-Boot handelt. Charakteristisch sind sowohl die erkennbaren Teile des Gerüstes (dampfgebogene Spanten, lose Senten, Steuerjoch, keine Kniehebelspannvorrichtung, "stupsnasige" Steven) als auch der merkwürdige Oberdeckverschluss achtern, der in der Aufbauanleitung (siehe oben) ausführlich beschrieben wird. Auch das zweite Boot im Hintergrund hat typische Merkmale eines BaFaWe. (hinten offener Süllrand, Flaggenstock am Heck, Stevenform) J+J