Faltbootbasteln: Marquardt

Marquardt - Faltboote

Marqardt 1952

Typenliste 1938

Das Heilbronneckar Stammhaus der Adolf Marquardt K.G. wurde 1859 gegründet. Ab 1920 wurden Faltboote gebaut. Außerdem produzierte und vertrieb man auch eine ansehnliche Palette Zubehör - so z. B. Segel, Bootswagen, Wimpel, Rückenkissen aber auch Schlafsäcke, Kochgeschirr, Spirituskocher, die Marquardt-Eskimo-Jacke, Fischers Sonnenhut, Bootsschuhe, Ski und Skistöcke.
04. Dezember 1944 - vollständige Zerstörung des Stammhauses durch Bombenangriff

1948 - Beginn des Wiederaufbaus
1950 - Katalog mit der alten Zubehörpalette und zwei überarbeiteten Bootstypen
1952 - vier Bootstypen
1956 - sieben Bootstypen
Dez.1958 - Einstellung der Produktion
Die Firma Wilhelm Kober Söhne oHG Nellingen/Filder bei Eßlingen am Neckar (WIKO) übernahm die Faltbootproduktion und den langjährigen Werkmeister.

(nach Hist. Faltbootkabinett)

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Das historische Faltblatt der Firma Marquardt von 1952 aus dem nachfolgend zitiert wird, stellte Steffen Kiesner-Barth zur Verfügung.

Die Marquardt-Reihe
weist ein genau passendes Boot auf für jeden Zweck. Die Langboote LZ 49 als Zweier und LE 49 als Einer haben in jeder Beziehung bessere Fahrleistungen aufzuweisen als jedes andere derzeit gebaute Faltboot. Bei gleicher Belastung sind sie also schneller, laufen trockener, nehmen weniger Wasser über und zeigen größere Querstabilität. Sie geben dem Fahrer größeren Schutz gegen Wind und Wetter und geben ihm gleichzeitig größte Bequemlichkeit. Diese Boote sind ausschließlich und ohne jede Rücksicht nur auf höchste Fahrleistung hin konstruiert. Sie sind deshalb naturgemäß nicht ganz billig, es sind keineswegs die leichtesten Faltboote und sie verpacken sich volle zwei Meter lang - dafür wird die extreme Fahrleistung erkauft. Die normal großen Boote WZ 52

als Zweier und WE 52 als Einer sind dem Kundenwunsch entsprechend konstruiert, sie sind spürbar billiger und leichter als die Langboote. Der WZ 52 packt nur 1,40 m lang,

kann also gut im Wagen mitgenommen werden. Er kann nicht so schnell sein wie der LZ 49, er ist aber mindestens so schnell wie jedes nur denkbare andere 5,20 m lange Boot und läuft ganz bestimmt

wesentlich trockener. Er ist als Tagesboot auf Bequemlichkeit gebaut, der Vordermann hat sehr viel freien Raum in seiner Luke. Der WE 52 hat keine besonderen Eigenschaften außer seiner Länge von 4,50 m. Wir bauen ihn für Leute, die unbedingt einen 4,50 m langen Einer haben wollen und er ist selbstverständlich so gut gemacht wie man nun einmal bei Marquardt alle Boote baut. Natürlich sind das Behauptungen, die man sonst nicht in Prospekten findet und die Widerspruch herausfordern. Orientieren Sie sich aber ruhig etwas genauer und verlangen Sie unser 24-seitiges Heft "Faltboot und Zelt", oder gehen Sie noch besser irgendwo hin, wo Sie ein Marquardt-Boot auf dem Wasser sehen und fragen Sie seinen Besitzer - dann brauchen wir nichts mehr zu sagen.

Adolf Marquardt KG Heilbronn/Neckar
(Adresse von 1952)

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Wandereiner

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Langeiner

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Wanderzweier

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Langzweier

Einige Angaben und Zahlen :

	WE 52	LE 49	WZ 52	LZ 49
	Einsitzer	Einsitzer	Zweisitzer	Zweisitzer
Länge	450 cm	500 cm	520 cm	570 cm
Breite	65 cm	65 cm	83 cm	85 cm
Höhe an Süllspitze	46 cm	46 cm	45 cm	48 cm
Spantenzahl	7	7	6	8
Sitzlukenlänge	105 cm	170 cm	220 cm	250 cm
Stabtaschenlänge	200 cm	200 cm	140 cm	200 cm
Gewicht	ca. 25 kg	27,5 kg	30 kg	33,5 kg
Tragkraft	ca.180 kg	200 kg	300 kg	400 kg

Haut fünffach, Farbe silber, Oberdeck und Spritzdecke indanthren gefärbt, Farbe nach Wahl adriarot oder blau.
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Das Wichtigste, die Preise :
1. Boot ohne Zubehör, ohne Spritzdecke

(Preise von 1952)

DM 380,-

420,-

450,-

502,-

2. Zubehör, bestehend aus Rucksack, Stabtasche, Doppelpaddel, ohne Spritzdecke

DM 72,-

72,-

82,-

88,50

3. Spritzdecke mit Eskimoring und Schürze

DM 35,-

36,-

51,-

52,50

Typenliste von 1938

Die Adolf Marqardt KG in Heilbronn am Neckar stellte in den 30er Jahren robuste, breite und tragfähige Tourenfahrzeuge her. Besonders der Ulan wurde als "der typische Langeiner" für seine Tragfähigkeit und Schnelligkeit gelobt. Die Boote hatten ein hochgezogenes Vorderdeck und einen weit

vorne liegenden Unterwasserschwerpunkt. Dadurch waren sie gegen Seitenwind gut ausgewogen und unempfindlich. Häute gab es in blau oder silber. Alle Oberdecks waren indanthrengefärbt "adriarot".

(nach Kanu-Sport 1938)

Typ	Sitze	Länge	Breite	Stabtasche	Spanten	Preis (mit 5xHaut)	Preis (mit 7xHaut)
B E 2	Einer	4,50 m	72 cm	1,85 m	6	164,40 RM	182,40 RM
B Z 2	Zweier	5,20 m	82 cm	1,85 m	6	188,80 RM	210,80 RM
Ulan	Einer	5,00 m	65 cm	1,85 m	7	193,40 RM	211,40 RM
B Z 5	Zweier	5,50 m	82 cm	1,85 m	7	217,80 RM	241,80 RM
Husar E	Einer	4,50 m	65 cm	1,85 m	6	183,40 RM	211,40 RM
Husar Z	Zweier	5,20 m	75 cm	1,85 m	8	219,80 RM	241,80 RM
Motorfaltboot	Zweier	5,20 m	90 cm	2,00 m	7	339,90 RM	364,90 RM
						(Preise	von 1938)