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Basteltips (1) von J+J
 Selbststeuerung Sentenhalter Bau eines Besan Schwertbefestigung
Falt-Ausleger  Reparatur v. Gerüstbrüchen .Sonstiges Basteltips (2) von Falterfreunden
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Selbststeuerung fürs Segelkajak 

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Der folgende Vorschlag ist rein theoretischer Natur und wurde von uns noch nicht praktisch ausprobiert.
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Verschiedene Hersteller bieten Treibersegel an, die aus zwei gleichgroßen „Flügeln“ bestehen. Diese werden bei achterlichem Wind gleichzeitig nach rechts und links gesetzt und sorgen durch den mittschiffs liegenden Segeldruckpunkt für eine gleichmäßige Kraftübertragung und eine aufrechte Lage des Bootes. Frischt der Wind in einer Bö zu stark auf, kann man beide Schotleinen loslassen, so dass die Flügel nach vorne auswehen und die Angriffsfläche des Windes nahezu null wird. Durch die Symmetrie der Konstruktion besteht auch in solchen kritischen Situationen nur ein geringes Kenterrisiko.

Mit diesen Segeln müsste es eigentlich möglich sein, eine einfache windabhängige Selbststeuerung zu verwirklichen. Der Einhand-Weltumsegler Winfried Erdmann beschreibt in einem seiner Reiseberichte eine ganz simple Methode, die grundsätzlich auf ein Faltboot mit derartigen Segeln übertragbar ist. Sie erfordert kaum Bastelei und besteht hauptsächlich in einer besonderen Leinenführung. Die vorhandene Steuerung bleibt dabei vollständig erhalten und jederzeit einsatzfähig.

Und so wirds gemacht:

Die Segel werden in eine Stellung gebracht, in der beide Bäume etwas schräg nach vorne zeigen. Beide Schotleinen (im Bild rot) werden überkreuzend mit dem Ruderjoch am Heck des Bootes verbunden. Eine Verbindungsleine (grau) zwischen den Baumenden fixiert die V-Stellung der Bäume und verhindert bei böigem Wind das ungewollte Umschlagen eines Segels nach der falschen Seite.

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Wie soll das nun funktionieren?

So lange alles symmetrisch ausgerichtet ist und der Wind exakt von hinten weht, ist das System im Gleichgewicht. Beide Segel zeigen dem Wind gleichgroße Flächen, beide Schotleinen übertragen die gleiche Kraft, das Ruder liegt mittschiffs und das Boot fährt geradeaus.

Dreht der Wind, oder wird das Boot von einer Welle aus der Windrichtung herausgedreht, verstärkt sich sofort der Winddruck im luvseitigen Segel, in das der Wind nun unter einem stumpferen Winkel weht (so dass es dem Wind  eine größere wirksame Angriffsfläche bietet), während sich der Druck im leeseitigen Segel, das nun spitzwinkliger vom Wind getroffen wird (und dessen wirksame Fläche sich dadurch verkleinert), abschwächt.

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An den Schoteinen wird also nicht mehr mit gleicher Kraft gezogen. Die Kraft in der Luvschot verstärkt sich, während sich die Kraft in der Leeschot verringert. Da die Schoten überkreuz mit dem Ruderjoch verbunden sind, wird das Ruderblatt nach Lee gezogen und das Boot so lange auf seinen geraden Vorwindkurs zurückgesteuert, bis die Kräfte wieder im Gleichgewicht sind.

Um die Selbststeuerung trimmen zu können, müssen alle Leinen stufenlos längenverstellbar sein. Man könnte das zwar mit Zeltleinenspannern machen oder mit aufwändigen Klemmen, wir würden aber einfache Slipknoten in Höhe der hinteren Sitzposition bevorzugen, die man notfalls mit einem schnellen Handgriff lösen kann. Mit farbigem Garn eingenähte Markierungen könnten den exakten Trimm erleichtern.

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Nützlich oder Spielerei?

Erdmann segelte nach dieser Methode mit seiner Viertonnenyacht „Kathena“ wochenlang mutterseelenallein in der Passatzone. So lange der Wind von achtern kam, zog er sie der komplizierten (und störanfälligen) Windfahnensteuerung vor. Ob sie auf einem Faltboot Sinn macht, sei dahingestellt. Für den Tagesausflügler oder den Binnenwanderer ist es sicher nur eine nette Spielerei. Wer jedoch auf Lindemanns Spuren Großgewässer in mehrtägiger Nonstopfahrt bewältigen will, könnte einen derartigen „Autopiloten“ schon gebrauchen.

Wer probiert es aus?

Da wir solche Segel nicht besitzen, konnten wir die beschriebene Methode noch nicht erproben. Es gibt also einige unbeantwortete Fragen. In welchem Winkel die Bäume nach vorne zeigen müssen und ob der Schotzug überhaupt ausreichend Ruderkraft aufbringt, sind Unbekannte, die nur durch praktische Versuche zu ergründen wären. Sollte die Zugkraft nicht ausreichen, könnte man die Schoten am Ruderjoch über kleine Einscheibenblöcke leiten (lose Rollen führen zur Kraftverdopplung), oder das Joch vergrößern (längere Hebelarme). 

Falls Jemand den Mut zu praktischen Experimenten findet, wären wir dankbar für einen kleinen Erfahrungsbericht. So würde uns auch interessieren, ob es nur bei geradem Rückenwind funktioniert, oder ob man durch unsymmetrischen Trimm der Leinenlängen auch raumschots (mit Wind schräg von hinten) einen geraden Kurs halten kann. Da automatische Regelkreise gelegentlich zu wilden Schwingungen neigen, wüssten wir ebenfalls gerne, ob das Boot tatsächlich weitgehend geradeaus oder einen besoffenen Schlängelkurs läuft. 

 (J+J  11.01.03)
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Sentenhalter am alten RZ85 

 
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Beim Einschieben der vormontierten Schirmteile in die Haut wünscht man sich regelmäßig vier Hände. Wenn man denkt, man wäre fertig und alles an Ort und Stelle, ist garantiert wieder eine der Leisten aus der Aussparung im kleinsten Spant herausgerutscht. Schlanke Leute kriechen dann ins Vorschiff, andere verlängern ihren Arm mit einer Paddelhälfte und mit sanfter Gewalt wird die Leiste "überredet" ihren Platz wieder einzunehmen. Bei Fahrten auf bewegtem Wasser und bei Landtransporten springen die Senten ebenfalls gerne aus ihren Kerben. Gelegentlich geht dabei sogar die Verbindung in der Mitte auseinander, was den Linienriss des Unterwasserteils radikal verschlechtert. 

Wir sind nicht die Ersten, die das Problem anpacken. Schnürchen, Klebeband, Kabelbinder, Klett usw. - alles schon gesehen. Unser Ziel war eine einfache Lösung, die beim Auf- und Abbau wenig Zeit kostet, mit Material aus dem Baumarkt zu realisieren ist, keine nennenswerten Beulen in die Haut drückt und gut hält. Verwendet wurde dünnes synthetisches Spannband (0,8mm dick 23mm breit), große Einschlagösen aus der Kurzwarenabteilung, Linsenkopf - Holzschrauben und Schraubrosetten (alles Messing). Sämtliche Schnittkanten am Spannband wurden per Feuerzeug versiegelt, die Löcher für die Ösen mit einem heißen Lötkolben herausgeschmolzen, die Einschraublöcher im Holz dünn vorgebohrt. Unter den Schraubrosetten liegt das Band doppelt. Jeder Verbinder musste einzeln stramm angepasst werden. Anbringung und Funktionsweise zeigen die Bilder. 
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Die Sentenhalter haben im Sommer 2002 unsere Erwartungen voll erfüllt. Der Aufbau geht wesentlich schneller und einfacher von der Hand. Sucherei entfällt, da die Bändchen bereits genau dort sitzen, wo sie gebraucht werden. Sie müssen auch nicht wie Klettbänder immer wieder neu angepasst werden. Verschleiß war nach der ersten Saison weder an den Gurten, noch am Holz zu erkennen. Im Gegensatz zu Wegwerf-Kabelbindern dürften sie einige Jährchen durchhalten. Der Rumpf wirkt dank der zusätzlichen Verbindungen insgesamt steifer und belastbarer. Selbst bei stundenlanger Motorfahrt gegen dreiviertelmetrige Wellen auf dem Plauer See, wobei das Boot ordentlich durchgeknetet wurde, ging keines der Bänder auf. Mehrere Messfahrten auf dem glatten Petersdorfer See ergaben wieder 9 Minuten Fahrzeit für die 2 km von der Ausfahrtbake Lenz bis zur Autobahnbrücke. Die Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h hat sich also durch die flachen "Beulen" im Unterschiff ebenfalls nicht verringert.  J+J
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zu weiteren Sentenhalterungen auf pouch-inoffiziell

10 Tips zum Bau eines Besan 

1. Tipp "Die Form"
Wenn du die verschiedenen Varianten auf der Segelseite gesehen hast, dann hast  du sicher schon ungefähre Vorstellungen. Das nutzbare Achterschiff des RZ-85  ist etwa 1,5 Meter lang und gibt damit die Länge des Besanbaums vor. In  Baumärkten bekommt man sehr schöne stabile stranggepresste Alurohre in ausreichendem Durchmesser (2-3cm) und 2 Metern Länge. Das gibt die maximale Mastlänge vor. Vielleicht kannst du dir auch das Oberteil eines alten Surfmastes besorgen  (Surfshop). Ob eine hölzerne Gardinenstange stabil genug ist, wäre auszuprobieren. Besenstiele oder ähnliches würde ich nicht empfehlen. Ein in sich stabiler Mast kann ohne Wanten (Spannseile) stehen und bringt  Sicherheitsreserven, da das Segel in jede Richtung 
frei schwenken kann. Als Halterung bekommt der Spant 6 zwei Schellen (eine oben, eine unten) in die der Mast spielfrei passend eingesteckt wird.  Wir hatten damals nur oben eine Schelle und unten einen durchbohrten Hartholzklotz. Ein Modellfoto zeigt diese Kombination. Die  einfachste Form für das Segel wäre ein rechtwinkliges Dreieck. Das bringt aber  eine sehr ungünstige Flächenverteilung und ein langes flatterndes Achterliek.  Unterteilt man das Segel durch mehrere Latten in schmale Sektoren, erhält man eine größere Fläche und es flattert nichts mehr. Je mehr Latten, um so  schwerer wird natürlich das Segel. In unseren letzten Besan gingen alle diese Erfahrungen ein. Eine einzige Latte wie ein Spriet im Winkel von ca. 60 Grad schräg aufwärts  durch das Segel war die beste Lösung. .
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Mastoberteil, Spriet und Baum sind gleichlang (je 1,5m) dadurch wie ein Fächer zusammenklappbar. Das entspricht ungefähr der Länge des Achterschiffs von Spant 6 bis zum Steven. Das steilgestellte Spriet stabilisiert und vergrößert die Fläche und hebt den Segelschwerpunkt an (oben ist mehr Wind). Der Fadenlauf der beiden Bahnen muss parallel zum Achterliek liegen (Hauptbelastungsrichtung), sonst verzieht sich das Segel unter Belastung. Die Gesamtfläche des Besan liegt mit ca. 1,5m² zwischen der serienmäßigen Fock und dem serienmäßigen Großsegel und verschiebt den Gesamtsegelschwerpunkt bis hinter die Vorderlehne. Dorthin müsste auch der Schwertbalken verschoben werden. .

2. Tipp "Das Segeltuch" 
Unser erster Besan entstand aus einem Baumwollbettlaken. Die späteren Segel  wurden alle aus synthetischem Polyamid-Futterstoff (gab es damals hier in  jedem Textilgeschäft) geschneidert. Das eigentlich sehr luftdurchlässige  Gewebe machten wir durch Einarbeiten von 

wasserfestem Silikongummi  (Badewannenkleber) mit Hilfe einer Ziehklinge dicht. Heutzutage bekommt man in  Bastlergeschäften superleichtes und absolut dichtes Spinnakertuch (zum  Drachenbasteln). Geeignet wäre auch beschichteter Anorakstoff. Vielleicht  findest du auch noch ein anderes geeignetes Material. 
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3. Tipp  "Die Nähte" 
Die Nähmaschine zum Segelnähen MUSS unbedingt Zickzackstich können. Wir haben es auch mal mit Geradestich versucht. Egal, was für Faden man nimmt,  eine Geradestich-Naht zieht den Stoff immer etwas zusammen und bildet bei  leichtem Wind (wenn das Segelprofil besonders gut sein müsste) einen Störfaktor. Außen herum an den Lieknähten bildet sich ein nach innen geklappter Rand, an dem die Strömung abreißt. Quer über das Segel verlaufende  Geradestich-Nähte bilden eine tiefe Falte mitten im Profil. Bei stärkerem Wind dehnt sich das Material und die gerade liegenden Nahtfäden  werden stark gespannt.

Oft genug zerreißen sie auch und die Naht geht  auseinander. Bei einer Zickzacknaht treten alle diese Probleme nicht oder nur in  zu vernachlässigender Größenordnung auf. Die beste Maschinennaht für Segel  ist eine "Zick-zick-zick-zack-zack-zack".Wie beim Kreuzen: Drei Stiche nach links, drei Stiche nach rechts. Neuzeitliche  Maschinen haben das drauf. Eine einfache Zickzacknaht geht aber auch noch. Bloß nicht gerade nähen! Das gibt ein übles Segel. und nun der ...
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4. Tipp! "Der Anriss" 
Segelmacherei ist Millimeterarbeit. Für den Zuschnitt brauchst du eine große  ebene Fläche auf der man die Teile des Segels zuschneiden kann. Diese  Arbeitsfläche sollte möglichst nicht mit Teppichboden belegt sein.  Teppichboden gibt beim anzeichnen nach und bringt gewaltige Fehler. Parkett oder  Linoleum wär gut. Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel ist eine lange und absolut gerade Schiene. 

Keine Holzleiste, die verbiegt sich. 2 Meter lang wäre optimal.  Beim Anzeichnen der Teile sollte nicht der sparsame Materialeinsatz, sondern  Funktionalität im Vordergrund stehen. Auch bei gutem Segeltuch (z.B. Polyant),
das sich durch seine Füllung und thermische Nachbehandlung kaum noch verzieht,  sollten die Fadenlagen immer in Belastungsrichtung verlaufen.
Und schon sind wir beim...
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5. Tipp "Der Bauch" 
( Das Allerwichtigste an einem Segel! )
Nach unserer Erfahrung sollten Faltbootsegel möglichst flach profiliert sein.  Je flacher um so weniger kenterträchtige Querkraft entwickeln sie. Sind sie aber eben wie ein  Brett, kann man nicht damit aufkreuzen. Professionelle Segel werden heutzutage  am Computer entworfen und vom Laser ausgeschnitten. Unter Winddruck entfalten sie ein Tragflächenprofil mit einer ausgeprägten Wölbung im vorderen Teil und einem flach auslaufenden Achterliek. Bei unserem Projekt hilft nur Gefühl und Augenmass. Zunächst zeichnet man die Form der beiden dreieckigen Bahnen mit exakt geraden Linien an. Von diesen Basislinien  aus rundet man die zukünftige  Verbindungsnaht zwischen den Bahnen ganz leicht konvex. Es dürfen nur wenige Millimeter Rundung sein. Man glaubt nicht, wie viel so ein Millimeterchen beim Bauch ausmacht. Haargenau außen an dieser Linie entlang, wird auf die eine Bahn ein Streifen doppelseitigen Klebeband  aufgeklebt. Danach werden die Bahnen mit einer reichlichen Sicherheitszugabe ausgeschnitten. 

Wir haben damals eine Rasierklinge genommen (... und unserer Mutter das Linoleum versaut!) Um die Schnittkanten muss man sich bei synthetischem Segeltuch keine Sorgen machen. Billigen weichen Stoff kann man vor der ganzen Prozedur stärken und Bügeln. Dann lässt er sich genauer  verarbeiten und franst ebenfalls nicht aus. (Das Zeug lässt sich ja  hinterher wieder auswaschen.) Die beiden gerundeten Linien müssen jetzt erst mal exakt aufeinandergeklebt werden. Linie auf Linie! Wenn man dann mit Helfern an jeder Ecke das Rohsegel vorsichtig anhebt und auseinander zieht, kann man schon mal sehen, wie weit der Bauch durchhängt. Bei der geplanten Segelgröße  dürften etwa 5 cm "Hängebauch" völlig ausreichen. Lieber etwas flacher als zu viel Bauch. (Sicherheit!) Haut es nicht hin, kann man die Bahnen ja noch mal vorsichtig auseinanderziehen und die Rundung der Naht vergrößern oder  verkleinern. Müssen neue Linien gezogen werden, Stiftfarbe wechseln, sonst  kommt man durcheinander. Hat man sich für eine Form entschieden, wird einfach durch das Klebeband hindurch genäht. Es bleibt im Segel. Würde man es wieder  herausnehmen, bekäme man die Bahnen nie wieder so zusammen.
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6. Tipp "Das Gelenk" 
Bei herkömmlichen Segelbooten verbindet ein Metallgelenk Mast und Baum  das in zwei Achsen beweglich ist. Herzstück ist ein sogenannter  "Lümmelbolzen". Das starre Gelenk hat vor allem den Vorteil, dass es unter  Winddruck nicht nachgibt und das Segelprofil beeinflusst. Leider muss es am  Mast mit großen stabilen Holzschrauben befestigt werden. Jeder Eingriff in die Holzstruktur (Schrauben, Nägel, Bohrungen...) schwächt aber die Stabilität des Mastes. Das gilt leider auch für einen Mast aus Alurohr. Die Schraubenlöcher müssten gerade dort in den Mast, wo er die  größte Belastung auszuhalten hat, knapp unter dem Baum. Nach leidvollen  Erfahrungen (mehrfacher Mastbruch) haben wir deshalb bei den späteren  Besansegeln auf ein starres Gelenk verzichtet, und statt dessen ein Stück 

dicke Polyamidleine als bewegliches Element verwendet. (10 mm dicke Nylonschnur bekommt man in jedem Baumarkt.) Die Befestigung auf dem Mast und dem Baum  erfolgte beschädigungsfrei durch stramm gewickelte Zeltleine, ("Takling" nennt  man so etwas seemännisch) nachdem die entsprechende Stelle auf dem Alurohr vorher mit Zweikomponentenkleber eingestrichen worden war. Hält nach dem Aushärten  bombenfest. Man darf nur nicht das Stück Leine, das als Gelenk dienen soll, ebenfalls mit Kleber tränken. Dann wäre die Beweglichkeit dahin. Die Kordel muss so lang sein, dass die freie Beweglichkeit des Baumes um mindestens 180 Grad gewährleistet ist und so kurz, dass der Baum nicht am Mast herumschlackert. Da hilft wieder nur ausprobieren.
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Herkömmliche Verbindung zwischen Mast und Baum. Die Schrauben schwächen den Mast an der Stelle, an der er die größte Belastung aushalten muss. Einfaches Schnurgelenk durch das der Mast nicht geschwächt, sondern eher noch verstärkt wird. Wichtig ist, dass das Mittelstück der Kordel weich bleibt. .

7. Tipp "Die Latte" 
Auf dieser Skizze kannst du sehen, mit welcher Verfahrensweise wir bei unseren Segellatten den besten Erfolg hatten. Der 
verwendetet Stoffstreifen muss wesentlich breiter sein, als die spätere Latte. 
Alle vier Stoffkanten werden in einem schmalen Saum nach innen herumgebügelt und angeklebt. An der Außenseite darf später kein loser Fanden heraussehen, sonst 
räufelt der Wind den Stoff auf. Zuerst wird der äußere Rand der Lattentasche unter dem Achterliek festgesteppt. Dann faltet man den Stoffstreifen vorne herum und klebt ihn an den Rändern möglichst eben auf seinem zukünftigem Platz fest. Danach werden die Klebstellen ringsherum nachgenäht. Dabei müssen die äußeren Zacken der Naht so dicht wie möglich an der Außenkante der Lattentasche sitzen, damit kein unnötiger Luftwiderstand entsteht. Am hinteren äußeren Ende der Tasche bleibt eine Lücke in der Naht, durch die die Latte ein- und ausgeschoben werden kann.

Die Lücke darf nicht vorne oder oben sitzen, weil sonst der Wind hineinweht und die Tasche aufbläst. Für eine solche Langlatte eignet sich eine Ersatzsegellatte aus dem Surfzubehör, eine dünne Massivholzleiste oder ein schmales Sperrholzbrettchen. Sie soll ringsherum schön gerundet sein und an den Längsseiten reichlich Spiel haben, damit sich dem Wind keine Stufe in den Weg stellt. In Längsrichtung soll sie aber spielfrei im Stoff sitzen und das Achterliek schön nach hinten aufspannen. Durch die beschriebene Befestigungsmethode am Achterliek ist das gewährleistet. Würde man die Tasche einfach rings herum nähen, bliebe am Achterliek ein schmaler Streifen Stoff in Nahtbreite übrig, der nicht stabilisiert würde. Zuviel Spannung darf allerdings auch nicht auf der Latte sein, sonst biegt sie sich wie ein "Flitzbogen" oder es entstehen gar Falten im Segel. Da hilft nur ausprobieren.
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8. Tipp "Die Schotleine" 
Schotleinen für Paddelboote werden meistens frei aus der Hand gefahren. Sie  dürfen also nicht zu dünn sein, sonst schneiden sie in die Handfläche ein. 10  mm fanden wir immer optimal. Die Besanschot muss außerdem durch eine  Umlenkrolle am Heck. Damit sie darin nicht hängen bleibt, sollte nur eine ganz  weiche und biegsame Leine verwendet werden. (Außerdem muss das Gehäuse um die  Rolle ausreichend groß sein.) 
Baumwollleinen liegen angenehmer in der Hand als  Nylon, sind aber nicht verrottungsfest. Während man eine entwischte Großschot  leicht wieder "angeln" kann, dürfte eine Besanschot, die sich selbstständig macht, zum Problem werden. Ihr Ende sollte deshalb in Griffweite gesichert sein.  Wir hatten einen Beschlag am rechten Süllrand mit einem passenden Loch. Da  wurde das Ende der Schot durchgesteckt und durch einen Achtknoten gesichert. .

Leider bekam ich damals nirgendwo eine kleine Curryklemme, sonst hätte der  Beschlag so ausgesehen wie in der Skizze. (Wir mussten uns damals mit einer viel primitiveren Lösung behelfen.) Der Mensch hat nun mal nur zwei Hände. Die Besanschot einzuklemmen, dabei aber das schlingenförmige lose Ende sicherheitshalber immer in Griffweite zu legen, erscheint uns als ausreichend  sicher. Durch die Anbringung des Beschlags an der unteren Süllkante gibt es  keine Probleme mit der Spritzdecke. 

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Anbringung der Schot am Baumende: große Längendifferenz, geringer Schotzug, Gefahr des Überziehens, Gefahr des Hängenbleibens Anbringung der Schot ca. 1 m vom Mast (2/3 der Baumlänge) geringe Längendifferenz, stärkerer Schotzug, geringe Überziehgefahr, bleibt kaum hängen
Zu kleines Gehäuse um die Rolle: die Leine kann sich verklemmen.

In einem großen Gehäuse verklemmt sich keine Leine. 

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 Die Befestigung der Schot am Besanbaumende  erscheint naheliegend, ist aber ungünstig. Erstens hat man dann die größte  Längendifferenz zwischen "dicht" und "aufgefiert", auf am-Wind-Kurs liegt also  eine sehr lange lose Leine auf der Spritzdecke herum (oder schleift im Wasser  nach!) Zweitens kann man das Segel versehentlich zu dicht nehmen (Baum parallel zur Bootslängsachse) so dass es uneffektiv wird. Drittens ist die Zugkraft, die  das Segel auf die Schot ausübt, so am geringsten. Bei Leichtwind kann es zu  wenig sein, um die  Schot noch durch ihre Umlenkrolle am Heck zu ziehen. Nach  verschiedenen Experimenten, haben wir einen Punkt ca. 1m  vom Mast entfernt  (also ca. 50cm vor dem Baumende) als günstig herausgefunden. Die  Längendifferenz verkürzt sich erheblich. Das Segel nimmt auch bei  dichtgezogener Schot immer einen gewissen Anstellwinkel ein. Es kann also nicht  überzogen werden. Der Schotzug wird deutlich stärker, so dass schon der  leichteste Windhauch ausreicht, um die Schot durch die Rolle zu ziehen. .

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9. Tipp  "Das Reff" 
Segel auf Paddelbooten müssen schnell gerefft werden können. Das gebietet die  Sicherheit. Das in der Skizze im Funktionsprinzip dargestellte Reff ist das  beste Ergebnis verschiedener Experimente mit den unterschiedlichsten Lösungen.  Etwa 30cm unter der Mastspitze werden seitlich zwei feste Umlenkrollen  angebracht. Die Reffleine ist dort am Mast befestigt, läuft über eine lose Rolle, durch die feste Rolle schräg nach hinten zu einem Befestigungspunkt ca.  30 cm vor dem Ende des Baumes. Von dort geht es auf der anderen Seite des Segels  wieder über die andere feste Rolle, durch die andere lose Rolle zum Mast. 
Zieht  man beide lose Rollen mit dem Niederholer herunter, schnürt die Reffleine das  Segel an der Stelle mit dem meisten Stoff zusammen. Der Achtknoten wird in den  Schlitz des Trimmhakens eingeklemmt und sichert das Reff. Alle Teile der  Reffeinrichtung sollten so leicht wie möglich gebaut sein. Dicke Leinen mit  schweren Rollen schnüren bei Leichtwind in das Segel ein und verschlechtern das Profil. Leinen von 2-3 mm, und ganz kleine Rollen (wir nahmen Plastrollen aus  einem Spielzeugbaukasten), stören kaum. Alle Rollen müssen unbedingt in einem  ausreichend großem Gehäuse stecken, damit die Leinen sicher geführt werden  und sich nicht verheddern. .

10. Tipp  "Der Segelschwerpunkt"
Ein gutes Segelboot läuft fast von allein geradeaus und kommt mit minimaler Kraft am Ruder aus. Bei den ersten Probefahrten mit Besan mussten wir feststellen, dass unser Boot stark luvgierig geworden war. Es versuchte also ständig von allein anzuluven (mit der Nase in den Wind zu drehen) und man musste einen Dauerdruck auf das Ruder ausüben um den Kurs halten zu können. Das war nicht nur unbequem, sondern auch uneffektiv. Ursache: Das zusätzliche Segel am Heck verschob den gemeinsamen Druckpunkt des gesamten Riggs weit nach achtern. Blieben die Seitenschwerter weiterhin vorne dicht hinter dem Mast, so entstand dieses unangenehme Drehmoment um die Hochachse.

Das Problem ist relativ leicht zu lösen. Man braucht eigentlich nur die Seitenschwerter ebenfalls so weit nach hinten zu verschieben, bis sie wieder möglichst genau unter dem Segelschwerpunkt sitzen und das Boot liegt wieder neutral auf dem Ruder. Aber wie ermittelt man diesen Punkt? Wir haben eine sehr simple "Bleistiftbalanciermethode" benutzt. Einem Experten werden sich wahrscheinlich die Nackenhaare aufstellen. Sicher kann man das auch irgendwie berechnen. Es wird aber auch so ausreichend genau. 



Alle Segelrisse maßstäblich (z.B. 1:10) auf dünne Pappe zeichnen und ausschneiden. Dann jedes einzelne Modellsegel auf der Bleistiftspitze balancieren, bis es im Gleichgewicht ist. Ein Druck von oben mit dem Finger, schon haben wir den Einzelschwerpunkt. Die drei Schwerpunkte bilden am Boot ein Dreieck. Auch dieses Dreieck wird maßstäblich aus Pappe ausgeschnitten. Die drei Segelmodelle jeweils mit ein paar Tröpfchen Kleber und einem Stückchen Zwirn an die entsprechenden Ecken des Dreiecks hängen und das "Mobile" wieder wie gehabt auf der Bleistiftspitze ausbalancieren. 
Genau unter diesen gemeinsamen Segelschwerpunkt müssen die Schwerter, dann läuft das Boot neutral. Wenn der Besan flächenmäßig zwischen Fock und Groß liegt, dürfte dieser Punkt wie bei uns kurz hinter der Vorderlehne liegen.
J+J
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Schwertbefestigung ohne Löcher in der Spritzdecke 
Auf den letzten Bildern der Seite mit dem kleinen Modell kann man sehr gut erkennen, wie wir das damals mit dem Schwertbalken gelöst hatten. Unsere Schwerter und auch der Balken waren blitzschnell abnehmbar. Das haben wir immer genutzt, wenn mal ein Stück gepaddelt werden sollte. Nachteil: Es waren zwei Löcher in der Spritzdecke nötig, durch die es manchmal heftig tropfte. Inzwischen haben wir aber eine bessere Lösung ausgeknobelt, bei der die Spritzdecke heil und dicht bleibt und keine Löcher in den Süllrand gebohrt werden müssen. Das nötige Material gibt's im Baumarkt.  Einkaufsliste:
asymmetrisches Alu-Winkelprofil 40 X 15 (2 dick) f. Tragschienen
asymmetrisches Alu-Winkelprofil 30 X 20 (3 dick) f. Stützschienen
Messinggewindestange M8 für die Stehbolzen
Alu-Rundstab Durchmesser 4 für die Senkniete
2 Unterlegscheiben mit Innendurchmesser 8 mm als Lastverteilung
4 selbstsichernde eloxierte Sechskantmuttern M8 und
zwei Messing-Flügelmuttern M8  (Süllrandmuttern)
Werkzeugliste:
Eisensäge, Schlichtfeile, Hammer, Schraubstock, Bohrmaschine,
4 mm und 8 mm Bohrer, Schraubenschlüssel
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Bauanleitung:
Maße hab ich bewusst weggelassen. Die muss man sowieso vom Boot abnehmen. Die Tragschienen 40 X 15 kriegen Bohrungen, so dass sie außen am Süll mit den Flügelmuttern vor und hinter dem Schwertbalken verschraubt werden können und werden auf den entsprechenden Lochabstand gekürzt. Dabei liegt der schmale Teil der Tragschiene oben auf dem Süllrand auf. Das Alu ist ausreichend biegsam, um sich der Rundung des Sülls anzuschmiegen.

An der so ermittelten Stelle werden ca. 200 mm lange Stücke Stützschiene 20x30 mit der 30er-Seite nach oben und mit der 20er-Seite nach außen an die Unterkante der Tragschienen mit kurzen 4 mm Alustiften versenkt angenietet. Genau am gewünschten Standort des Schwertbalkens bekommen die Stützschienen je eine 8 mm Bohrung in die waagerecht nach außen abstehende 20er-Seite. Ausreichend lange Stücke M8 Messinggewindestange als Stehbolzen mit zwei selbstsichernden Muttern in den Bohrungen verschrauben. Der Schwertbalken bekommt dann ebenfalls zwei Bohrungen (8,5 mm) im Abstand der Stehbolzen.
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Zum Segeln wird die Spritzdecke über die Tragschienen geknöpft oder geschraubt (Kommt drauf an, was du für eine Spritzdecke hast.) Sie liegt dann außen zwischen Tragschiene und Stehbolzen. Von der Halterung sehen nur noch ein Teil der Stützschiene und die Stehbolzen heraus. Der Schwertbalken wird auf die Bolzen aufgesteckt und von oben mit den Flügelmuttern verschraubt. (Die Unterlegscheiben dazwischen würde ich gleich auf dem Schwertbalken festkleben. (Zweikomponentenkleber) Dann können die schon mal nicht ins Wasser fallen.

Die Halterung kann sowohl vor dem Vordermann zwischen Spant zwei und drei, als auch hinter ihm zwischen Vorderlehne und Spant vier angebracht werden. (Das kommt drauf an, ob man mit oder ohne Besan segeln will. Sie müsste nur entsprechend genau angepasst werden.) Sie erfordert keinerlei Veränderungen am Boot selbst, die Spritzdecke bleibt dicht und zum Abbauen braucht der Vorschoter nur zwei Flügelmuttern abzuschrauben. Die dünnen und federleichten Aluprofile sind zwar nicht ganz billig, aber dafür erstaunlich stabil. (Aus genau diesen Schienen haben wir auch unsere Motorhalterung gebaut und


die hängt ebenfalls nur an ein paar Flügelmuttern am Süll.) Wenn dir Löcher in der Spritzdecke und im Süllrand nichts ausmachen, kannst du die Halterung natürlich bedeutend vereinfachen. Falls du jemanden kennst, der Alu-Schutzgasschweißen kann, könntest du eine ähnliche Halterung auch "aus einem Guss" ohne die vielen Nietverbindungen fertigen lassen. Bevor du gleich in den nächsten Baumarkt rennst, sieh dir aber erst auch die Schwerthalterung auf www.faltboot.de an. Da braucht man zwar auch zwei Löcher in der Spritzdecke, dafür ist sie konkurrenzlos einfach.
J+J
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Ein variabler Falt-Ausleger 
Ausleger am Faltboot hat es schon gegeben. Einigermaßen Sinn machen sie vor allem bei Faltbooten, die mit Segel oder Motor bewegt werden. Bei den Mehrrumpfbooten kann man sich so etwas ansehen. Ein starrer Ausleger ist ein ziemlich sperriger Brocken, der wohl kaum bahnreisefähig sein dürfte. Muss doch einmal gepaddelt werden, ist das Gestänge an der Seite sehr hinderlich. Das Konstrukt über eine längere Strecke mit einem halben Paddel zu bewegen, macht bestimmt keinen Spaß. Aufblasbare Ausleger sind sicher eine sehr gute Alternative, kommen jedoch nicht als zusätzlicher Stauraum in Frage.
Die folgende Idee läuft darauf hinaus, einen Ausleger zu bauen, der alle diese Nachteile nicht hat. Grundgedanke ist das allseits bekannte Faltbootprinzip selbst. Also ein Minifaltboot von ca. 2 Metern Länge und ca. 40 cm Breite in schlanker, stark gekielter symmetrischer Bauform. 
 Eine eigene Lagestabilität ist nicht unbedingt erforderlich, da es stets nur zusammen mit dem Hauptrumpf verwendet wird. Da es vergleichsweise wenig zu tragen hätte, könnte das Gerüst sehr grazil und leicht ausgeführt werden. Zwei gleich geformte Stevenhölzer, sechs in Längsrichtung verlaufende, relativ dünne Leisten und drei geschlossene Spanten in jeweils 50 cm Abstand müssten genügen. Solide Gewindebolzen auf einem der Steven und auf einem Spant dienen später der Verbindung mit dem Boot. LKW-Plane als Haut und Zeltgewebe für das Oberdeck wären eine angemessene Bespannung. Zwei auf der Mittellinie des Oberdecks durchgehende Reißverschlüsse mit Klettabdeckung, die sich an dem Spant mit dem Gewindebolzen treffen, ermöglichen einen sehr einfachen Aufbau und den Zugang zum Innenraum. Wieviel und welches Gepäck man dem Ausleger einverleiben könnte, wäre auszuprobieren. .
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Als Traversen zur Verbindung der Rümpfe kämen solide Kanthölzer, Zeltstäbe oder Alu-Strangpressprofile in Frage. Sie müssten nur ausreichend biegestabil und etwa 1,50 m lang sein. Zur einfachen Befestigung werden am Süllrand hinter den Lehnen ebenfalls stehende Gewindebolzen angebracht. Sechs Flügelmuttern halten Boot, Traversen und Ausleger zusammen. Der Ausleger sitzt  damit etwa in Bootsmitte und die Traversen behindern nicht die Besatzung beim Ein- und Aussteigen. Fallen Segel- oder Motorantrieb unterwegs aus, dann können die beiden Traversen zu einer ca. 3 Meter langen Abschleppstange miteinander verbunden und der Ausleger an einem zusätzlichen Gewindebolzen am Süllabschluss in den Schlepp genommen werden.  Damit wäre das Boot wieder bequem mit dem Doppelpaddel zu bewegen. Ein solcher Ausleger könnte sowohl mit den verschiedenen Seriensegeln und der serienmäßigen Schwertanlage, als auch mit einem selbstgebauten zusätzlichen Besansegel kombiniert werden. Der Anbau eines Seitenborders oder eines Außenborders mit einer sehr einfachen Halterung bzw. mit unserer Schwenkhalterung wären denkbar. Da es sich hier nur um einen ersten Vorentwurf handelt, wurden genaue Maße, Materialstärken, exakte Konstruktionsdetails usw. offen gelassen. Falls Jemand die Anregung aufgreifen und etwas in dieser Art bauen möchte (oder gar schon gebaut hat) wären wir sehr an einem Gedankenaustausch interessiert.
J+J
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Reparatur von Gerüstbrüchen 
Die Frage nach der Reparatur von gebrochenen Gerüststäben wird immer wieder gestellt. Unterwegs kann man sich schon mal mit einer Schienung und Duck-Tape behelfen. Leider tragen solche Notreparaturen stark auf und erzeugen evtl. eine Beule in der Haut. Für längeren Gebrauch sind sie sowieso nicht geeignet. Wir haben an unseren Booten mehrmals erfolgreich eine Methode aus dem Flugmodellbau angewendet. 

Besonders einfach sind lang gesplitterte Brüche zu behandeln. Die Bruchflächen werden großzügig mit einem guten  Zweikomponentenkleber auf Kunstharzbasis eingestrichen und fest in ihre ursprüngliche Lage zusammengedrückt. Solche Klebstoffe gibt es in Baumärkten von verschiedenen Herstellern. Wie sie angerührt werden und bei welcher Temperatur sie welche Endfestigkeit erreichen, steht auf der Verpackung.

So lange die Klebestelle noch weich ist, wird sie sorgfältig Faden an Faden straff mit reißfestem Nylonzwirn umwickelt. Früher verwendeten wir dafür einen Dederonzwirn, der mit bloßen Händen nicht zu zerreißen war. Eher schnitt man sich die Hände auf. Ähnlicher Zwirn wird heute noch von Segelmachern verwendet. Die vielen Windungen pressen das Holz mit großer Kraft zusammen und gehen später nach dem Aushärten des Kunstharzes eine unlösbare Verbindung mit dem Holz und dem Harz ein. 

Weißer Nylonzwirn wird in farblosem Kunstharz später fast unsichtbar. Die Klebstelle ist sehr solide und trägt nicht auf. So eine Verklebung hält auch an Leisten, die großen Biegekräften ausgesetzt sind. Wir haben auf diese Art eine gebrochene Seitenleiter und das abgebrochene Ende der Bodenleiter geheilt. Beide Reparaturen halten schon seit Jahrzehnten. Das Kunstharz ist außerdem wasserfest, so dass es die Bruchstelle gleich versiegelt. 

Verklebungen mit herkömmlichem Holzleim dagegen quellen unter Feuchtigkeit auf und verlieren ihre Haltbarkeit. Sie müssten nach dem Erhärten noch nachträglich lackiert werden.

Wesentlich arbeitsaufwendiger sind kurze Brüche. Sollen die Enden der gebrochenen Leiste erhalten bleiben, (vielleicht wegen einer komplizierten Form, oder weil sie Beschläge tragen) so kommt man kaum um eine Schäftung herum. Zunächst muss man sich ein Ersatzteil in ausreichender Größe und in der gleichen Holzart beschaffen. Auf dem gebrochenen und auf dem Ersatzteil werden so genau wie möglich die beiden Abschrägungen angezeichnet. Jede Abschrägung soll etwa das Vierfache der Leistenbreite lang werden. Übereinstimmende Abstandsmarkierungen auf beiden Teilen sorgen dafür, dass das reparierte Teil später noch die gleiche Länge hat wie vorher. Die Anrisse sollten übereinstimmend auf Vorder- und Rückseite der Teile angebracht werden und auch die Abstandsmarkierungen sollen um die ganze Leiste herumgehen.

Die Abschrägungen werden zunächst mit etwas Bearbeitungszugabe abgesägt und dann mit einem Schleifklotz oder einem Bandschleifer genau bis zum Anriss plan geschliffen.

Erst wenn alle Teile perfekt zueinander passen, werden sie wieder mit Zweikomponentenkleber verleimt. Vier ganz  kleine Nägel verhindern, dass sich die Teile unter dem Druck der Fadenwicklung längs verschieben.

Am Ende wird die noch feuchte Reparaturstelle wieder stramm mit Nylonzwirn umwickelt.

Wir haben nach dieser Methode auch zwei Ruderschäfte und einen Segelmast verlängert. Uns ist noch nie eine solche Verbindungsstelle gebrochen.

J+J
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Sonstiges 
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