. Achtstundentour . Faltbootschlepp . Hartel-Faltboote . Klepper-Master . Mehrrumpfboote . Nachgebaut... . Segelschule .
. Assindia-FB . Faltboot(?)stories . Hart-Faltboote . Klepper-Passat . Metzeler-Faltboote . Papierfaltboot . Seitenbordmotoren .
. BaFaWe-Boote . Faltboot u. Fahrrad . Hartung-Faltboote . Klepper Super-T6 . Mewa-Faltjolle . PAX-Boote . Sicherheit .
. Baikal3 / Taimen3 . Faltboot u. Segeln . Hascho-FB . Klepper T65 . MTW-Delphin-85 . Pionier-Faltboote . Sonstige Klepper .
. Basteltips (1) . Familienfaltboot . Haut selbstgenäht . Klepp.T66+SL58 . MTW-Delphin110/1 . Pionier - 450 SS . Startseite .
. Basteltips (2) . Fimax . Hellas . Klepper T8 . MTW-Delphin110/2 . Pionier - 450 Wa . Stern-Faltboote .
. Bavaria-Faltboote . Forelle 6 AB-Mot. . Histor.FB-Kabinett . Klepper TS2 . MTW-Delphin140 . Poucher Sammlung . Sturm-Faltboote .
. Berger-Faltboote . Germania-Boote . Kette-Faltboote . Klepper WZ 1929 . MTW-Delphin 150 . Pouch KS-75 . Tragflächenfaltboot .
. Dampf-Faltboot . Gesa-Faltboote . Kinderfaltboot . Klepper - Zweier . MTW-Delphin-Pirat . Pouch/KTW Z80 . Tretantrieb am FB .
. der Poly . Gesamtübersicht . Kitesegeln im FB . Leipziger FB-Bau . MTW-Faltruderboot . Pouch RZ-85 .  Umbauten a.Alu-Lite .
. Elektroantriebe . Giovine-Faltboot . Klepper-Aerius 2 . Lenkradsteuerung . MTW - Kolibri Urahn . Pouch WEZ80 .  Umbauten am D150 .
. Erbacher-FB . Habufa-Faltboote . Klepper-Aerius 20 . LFB - Stern . MTW - Kolibri 2+3 .  Ragfaltboot .  Umb.a.Single-2000 .
. FB Minimodell . Hammer - Einer . Klepper-Aquilus . Links .  MTW-Koli.4+Tramp . SB-Mot.Tümmler .  Ungewöhnl. FB .
. Faltboot m. Motor . Hammer - Zweier . Klepper - Einer .  Marquardt-FB .  MTW-Scalare 250 .  SB-Mot.Delphin .  Wiko .
Klepper - Passat
Werbeprospekt Aufbauanleitung Aufbau Besegelung Segel-Anleitung Ergänzung Pflegeanleitung Brief
.
Markus Pinkner stellte uns die Fotos und die historischen Dokumente (Werbeprospekt, Aufbauanleitung und Pflegehinweise usw.)
 zu seinem Klepper-Passat von 1965 zur Verfügung. Bilder und Texte wurden inhaltlich unverändert übernommen.
KLEPPER

PASSAT

Baujahr 1965
(Bestzustand)


Der verwirklichte Traum vieler Landratten -
eine echte, faltbare Jolle mit den besten Segeleigenschaften
Der Klepper-Passat ist ein vollwertiges Segelboot in fünf Packtaschen das Boot mit den entscheidenden Vorteilen für jeden Segler, der nicht das Glück hat, direkt am Wasser zu wohnen. Lagerung und Überwinterung kann zu Hause in einer kleinen Ecke auf dem Trockenboden erfolgen. Keine Liegeplatz- und Pflegegebühren. Im Einzugsgebiet größerer Städte sind Liegeplatze sowieso nur noch, selten zu finden und dann entsprechend teuer. Einfache Transportmöglichkeit in und auf dem Wagen ohne verkehrsbehindernden Anhänger, der allein schon so viel kostet wie ein kleines Segelboot, und dazu noch Ausgaben für Steuer, Versicherung und Parkgebühren verursacht. Unabhängig und frei ist jeder Segler mit dem Klepper-Passat. Jedes Wochenende auf einem anderen See, und keine Urlaubsreise ohne Segelboot. Auf- und Abbauen ist nur eine nette  Beschäftigung, andere Boote müssen ja auch seeklar gemacht werden. Selbst technisch weniger Begabte schaffen es nach der klaren Aufbauanleitung ohne Mühe in kurzer Zeit. Auf einfach-geniale Konstruktion hat man bei Klepper besonders geachtet. Kein Werkzeug und keine Kraftanstrengung sind nötig, weil alle Teile mit patentierten Schnappverschlüssen verbunden werden. Lose Schrauben gibt es nicht, und da die eigentliche Spannung erst nach dem Aufblasen der eingebauten Sicherheits - Luftschläuche eintritt, geht das Einsetzen der Teile wirklich kinderleicht. Die Bootshaut sitzt durch den Luftausgleich  nach Jahren immer noch so fest und straff wie am ersten Tag.

1 > 2 > 3 ein Segelboot


Querschnitt durch den Klepper-Passat
1 Bootshaut, 2 Süllrand, 3 Querspant, 
4 Kielboden, 5 Bordwände,
6 Luftdschläuche, 7 Rundstäbe.
Ein 
KLEPPER-ERZEUGNIS
mit den besten 
Konstruktionsmerkmalen

Wie bei allen bewährten Klepper-Faltbooten sind auch beim Passat die Hauptelemente seine unverwüstliche 5-Schichten-Bootshaut und das durchkonstruierte, äußerst robuste Gerüst. Die acht Querspanten und eine Spiegelwand sind aus ausgesuchten, mehrfach verleimten Hölzern, speziallackiert und damit genauso wie alle Beschläge und Verschlüsse weitgehend seewasserbeständig. In Verbindung mit den stabilen Bordwänden hat das Boot ausreichende Festigkeit, um auch extremen Belastungen standzuhalten. Drei l.uftkammern, zwei große in den Seiten und eine kleinere im Heck, bieten mit 160 Litern Inhalt zusätzliche Stabilität und vor allen Dingen Sicherheit. Dar Klepper-Passat ist dadurch  auch bei höchster Belastung unsinkbar. Praktisch könnte die ganze Besatzung auch mit einem vollgeschlagenen Boot noch heimwärts pullen. Will man das Boot bei stärkerem Wind ausreiten, findet man einen bequemen und angenehm weichen Sitzplatz auf dem durch den Luftschlauch gepolsterten Süllbord. Der Mahagoni-Süllrand ist aus diesem Grunde flach gehalten. Gelobt wird auch die gute Innenausstattung beim Passat; für die Sitze und Lehnen gibt es farbenfrohe Polster.
Das mehrstufig verstellbare und gut dimensionierte Mittelschwert ist so günstig in der vorderen Sitzbank eingebaut, daß im Boot vier Personen ausreichend Platz finden.
Die gut geschnittene Segelfläche beim Klepper-Passat liegt nur etwas unter der der Olympia-Jolle - 9 qm kommen an den Wind. Die Besegelung wird wahlweise in Mako oder Bluedytex geliefert. (Bluedytex ist ein vollsynthetisches Gewebe, das in Amerika Dacron und in England Terylene genannt wird.) Bluedytex ist als Segeltuch ideal und hat sich auch beim Passat ausgezeichnet bewährt. Es hat viele Vorteile gegenüber dem Mako-Baumwollgewebe: große Reißfestigkeit bei geringem Gewicht, keine Stockfleckenbildung oder Verrottung, auch wenn das Segel - wie es oft vorkommt - im nassen Zustand verstaut wird. Es ist weitgehend resistent gegen Vogelkot, sehr einfach und leicht zu reinigen. Der Mehrpreis gegenüber Mako wird durch die Vorzüge mehr als aufgewogen, und deshalb empfehlen wir, Bluedytex dem früher beliebten Mako vorzuziehen. Die Segeleigenschaften des Passat finden selbst durch große Jachten verwöhnte Segler gut und lobenswert.

Weil das Boot so leicht ist, springt es schon bei wenig Wind gut an. Aber auch eine Faltjolle liebt die kräftige Brise, und dann macht das Segeln mit dem Passat erst richtig Spaß. Selbst alte Fahrensmänner staunen immer wieder über die Stabilität und den ausgezeichneten Lauf.
Sollte eine Flaute das Boot am flotten Lauf hemmen, so kann der Passat-Besitzer einen kleinen Außenbordmotor als Antrieb verwenden. Auf fast allen Gewässern, auf denen sonst das Motorboofahren untersagt ist, ist das Fahren mit einem Flautenmotor erlaubt.
Wer sich gerne mal sportliche Bewegung verschaffen will, kann das Passat-Boot mit Riemen (Ruder) fortbewegen. Zwei Paar sind für das Boot vorgesehen.
Als Beisegel gibt es für den Passat eine Genua-Fock mit 4,30 qm Segelfläche sowie farbenprächtige Spinnaker, blau-weiß oder vierfarbig (von unten nach oben in gleich breiten Bahnen goldgelb-rot-weiß-hellblau) aus 10 qm Bluedytex. zum Transport auf kurzen Strecken verwendet man am besten den Klepper-Bootswagen oder zwei aufblasbare Rollen, die man nach dem uralten Prinzip jeweils voreinander legt. Diese haben gegenüber dem Bootswagen den Vorteil, daß Ihnen auch das salzhaltige Meerwasser nichts ausmacht. Im Boot sind diese Rollen dann noch zusätzlich Auftriebskörper oder bequeme Sitzgelegenheiten.



INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Aufbau der vorderen Gerüst-Hälfte 2 - 4
Aufbau der hinteren Gerüst-Hälfte 4 - 5
Gerüst In Bootshaut einbauen 5 - 6 
Aufsetzen des Süllrandes 7
Bodenroste und Sitzbänke 7 - 8
Steuereinrichtung und Achterdeck 8
Aufbau der Besegelung 9 - 11
Ruder 11 - 12
Rückenlehne und Polster 12
Persenning 12
Reffen 12
Transport 12 - 13
Flauten-Motor 13 - 14
Verpacken des Bootes 14 - 15
Boots - Pflege 14 - 15
Segel-Pflege 15
Seemanns-Sprache und Segel-Anleitung 15 - 23
  Lieber Klepper-Freund!
Als ich meinen Konstrukteuren den Auftrag gab, den Passat zu entwickeln, erinnerte ich mich, wie ich das erste Mal mit einem Klepper-Boot und Segel zum Chiemsee zog. Probieren geht über studieren, war mein Gedanke. Ohne die Anleitung zu beachten, begann ich mit dem Aufbau. Ich kam auch wirklich ohne sie zurecht. Bis das Boot seeklar war, stand die Sonne jedoch schon tief am Nachmittagshimmel und zum Segeln blieb mir kaum noch Zeit. Und davor, lieber Klepper-Freund, will ich Sie bewahren. Was der künftige Passat-Besitzer wissen muß um richtig unseren schönen Segel-Sport zu erleben, habe ich aufgeschrieben. Wichtig erscheint mir vor allem, daß Sie rasch und sicher die Handgriffe erlernen, um Boot und Besegelung fachgerecht aufzubauen. Noch etwas! Vergessen Sie nicht, warme Kleidung anzuziehen oder vorsorglich mit ins Boot zu nehmen; dies gilt besonders für unsere Breitengrade. Und nun wünsche ich Ihnen gute Fahrt mit ihrem Passat.
gez. Hans Klepper
Technische Daten :


Länge:  430 cm
Breite:  132 cm 
Breite vom Heck: 67cm
Gewicht: 75kg
(mit Besegelung:  101,5 kg)
Senkschwert Länge: 100 cm 
                    Breite: 38,5 cm
Mast: 3-teilig, Gesamthöhe 565 cm
Besegelung: Spitzsegel, Hochtakelung
Großsegel : 6,4 qm 
Vorsegel : 2,1 qm 
Gesamtsegelfläche : 8,5 qm 
Gewicht der kompletten Besegelung 
mit Steuerruder und Schwert:
26,5 kg

Wichtig : 
Alle  r o t  gekennzeichneten Gerüstteile gehören zum Vorderschiff
alle  b l a u   markierten zum Hinterschiff.

- 2 -
Bild 1 

Bild 2 

AUFBAU DER VORDEREN GERÜSTHÄLFTE

Vorderen Kielboden (mit Kielgabel) auseinanderklappen. Steven (1) mit den kleinen Bolzen (3) in die End-Beschläge der Kielgabel (2) einführen, Kielgabel spreizen und die größeren Bolzen in die Löcher der Kielgabel einspringen lassen (s. Bild 1).

Die 4 Rundstäbe (4) mit den offenen Ringschrauben in Verlängerung des Bootes vorn über den Steven (1) hinaushalten und von oben nach unten in Stevenbeschläge (5) einhängen; die kürzeren Rundstäbe unten, die längeren oben. Anschließend die Stäbe in die Boots-Längsachse schwenken (s. Bild 2).
 

Wichtig ! Die Öffnungen der Ringschrauben müssen nach unten zeigen.
Spant 1 auf den Kielboden setzen. Spant-Beschläge in Kielboden-Beschläge gut einschnappen lassen. Die an Spant und Kielboden eingeprägten Nummern "1" müssen zueinander schauen. 
 

Deckstab (6) schräg nach oben halten, von unten nach oben mit dem Endbeschlag (7) in Steven-Beschlag (8) (s. Bild 2) einhängen.

- 3 -
Bild 3 
 
 

Bild 4 

Spant 2 mit Schlitz (9) in Deckstab-Beschlag (10) einhängen; untere Spant-Hälfte dabei zum Steven neigen (s. Bild 3) und Schnapp-Verschlüsse der Spanten in Zungen-Beschläge am Kielboden einrasten. 
Vordere Bordwände auseinanderklappen (rote Beschriftung „vorne“ muß oben sichtbar sein), schräg nach außen halten, mit den vorderen End-Beschlägen (11) von unten nach oben in die Langschlitz-Beschläge (12) am Steven einführen (s. Bild 4).
Spant 1 in U-Schienen (13) der Bordwände drücken. Exzenter-Hebel (14) schließen. Bolzen-Beschläge (15) müssen genau in Aussparung der U-Schienen liegen (s. Bild 5). In gleicher Weise Bordwände mit Spant 2 verbinden.
Die am Steven eingehängten 4 RUNDSTÄBE etwas nach außen biegen und mit ihren Schrauben in den Schlitz-Beschlägen an Spant 2 befestigen. 
Wichtig: Bitte überprüfen, ob die Öffnungen der Ringschrauben unten sitzen, sonst rutschen die Schrauben wieder aus den Schlitz-Beschlägen von Spant 2. Stäbe in Gummipuffer drücken ! Damit ist die vordere Gerüsthälfte fertig.

AUFBAU DER HINTEREN GERÜST-HÄLFTE

Hinteren Kielboden (16) auslegen. Spiegelwand (17) zum Kielboden neigen und mit den Haken (End-Beschlägen 18) verbinden; Spiegelwand entgegengesetzt bis zum Anschlag legen. (s. Bild 6)
Die 4 Rundstäbe (19) (Nr. 1 ist gleich neben Kielboden) mit Zungenbeschlag (20) von unten nach oben an den unteren Beschlägen der Spiegelwand einhängen (s. Bild 6). Hintere Bordwände (21) (blaue Beschriftung "hinten" muß von oben sichtbar sein) mit den End-Beschlägen in die Langschlitz-Beschläge der Spiegelwand einführen, im Gegensatz zu den vorderen von oben nach unten.

- 4 -
Bild 5  Bild 6
Bild 7

Bild 8

Spant 8 und 7 (Reihenfolge beachten) auf Kielboden setzen, Schnapp-Verschlüsse in Gegen-Beschläge am Kielboden einrasten. Bordwände mit Spanten wie bei der vorderen Gerüsthälfte verbinden. 
Schrauben der Rundstäbe in Schlitz-Beschläge an Spant 7 einrasten. 
Dabei Schnappverschlüsse leicht lösen. Spant etwas nach vorne drücken, dann Schnappverschlüsse wieder einrasten Rundstäbe in Gummipuffer drücken.
 

GERÜST IN BOOTSHAUT EINBAUEN 
Vordere Gerüst-Hälfte so in die Bootshaut schieben, daß die Verdecknaht auf dem Deckstab liegt. Mit dem Bug-Beschlag (22) ist im Inneren der Bootshaut ein T-Beschlag (23) verschraubt. Dieser Beschlag (23) muß im Schienen-Beschlag (24) am Vordersteven (1) einrasten. Bitte, prüfen Sie durch Anheben des Bug-Beschlages, ob die Teile auch fest miteinander verbunden sind; es bestünde sonst Gefahr, daß das Verdeck einreißt (s. Bild 7). 
Vordere Kielboden-Hälfte (25) hochklappen, Gummi-Schwert-Tasche (26) in Aussparung am Kielboden einführen, Kielboden wieder nach unten klappen. (s. Bild 8).
Hintere Gerüst-Hälfte in Bootshaut schieben, obere Kante (Wulst) des Bootshaut-Rückens in die Rille der Spiegelwand drücken. Ventile der Bordschläuche und des Heckschlauches durch Aussparungen der Bordwände und der Spiegelwand führen.

- 5 -

Bild 9 

Bild 10

Holz-Zungen (26) des vorderen in die U-Beschläge (27) des hinteren Kielbodens einpassen (s. Bild 9). Kielboden durchdrücken! Darauf achten, daß die Metall-Haken des Kielbodens gut in den Gegen-Beschlägen der Spiegelwand sitzen. 
Bordwände auf gleiche Weise zusammenfügen 
Die 4 Rundstab-Mittelteile zwischen vorderen und hinteren Rundstäben einfügen; zuerst mit den vorderen verbinden, dann Hülsen-Verschluß über die hinteren Rundstäbe schieben, bis zum Anschlag der Rundkopf-Schrauben.

Rundstäbe in Gummipuffer an den Spanten drücken. 
Spant 3 bis 6 mit Schnapp-Verschlüssen In Gegen-Beschläge am Kielboden einrasten (noch nicht mit Bordwänden verbinden). Unbedingt bei Spant 5 anfangen.

Leichtmetall-Stäbe (28) der Gummi-Schwert-Tasche in Öffnungen (29) an Spant 3 und 4 stecken dabei beide Spanten auseinanderdrücken (s. Bild 10). 
Spanten 3 bis 6 wie bei der vorderen Gerüst-Hälfte mit Bordwänden verbinden.
Unbedingt bei Spant 3 beginnen.
Verdeck-Gummiwulst des Vorderschiffes in Nut von Spant 2 drücken.

- 6 -

Bild 11 

Bild 12 
 

AUFSETZEN DES SÜLLRANDES

Beide Süllrand-Hälften auseinanderklappen. Von der Spiegelwand aus Süllrand-Nut (31) in Verdeck-Wulst (30) einführen (das abgeschrägte Ende ist vorne) und bis Spant 2 vorschieben. Dabei Süllrand etwas anheben, damit seine Beschläge ungehindert über die Spanten-Beschläge gleiten können. 
Süllrand-End-Beschläge in Spiegelwand-Beschlag (32) drücken (s. Bild 11).
Haken (33) des vorderen Süllrand-Beschlages in Gegen-Beschlag (34) an Spant 2 einhaken (dabei Süllrand nach innen drücken).

Süllrand-Beschläge über Spanten- Beschläge heben und genau in den Aussparungen der Spanten-Beschläge einrasten. Excenter-Hebel (35) der Spanten in Süllrand-Beschläge einhängen und schließen (s. Bild 13). Anschließend Excenter-Hebel (36) der Spante 2 in Süllrand einhängen und schließen (s. Bild 12). 
Erst Heck, und dann Seiten-Luftkörper aufblasen.
Vor dem Aufblasen darauf achten. daß alle Rundstäbe in Gummipuffer liegen. Auf keinen Fall Preßluft verwenden. 

EINBAUEN DER BODENROSTE UND SITZBÄNKE
Vorderer Bodenrost (37) und mittlerer Bodenrost (38) von oben auf Beschläge an Spant 2 und 3, bzw. 4 und 7 einrasten. Vordere Sitzbank (39) auf Spant 3 und 4 und hintere Sitzbank (40) auf Spant 7 und 8 in gleicher Weise befestigen. Darauf achten, daß die an Spant 6 verschraubte Doppelblockrolle nicht unter den Rost kommt (s. Abb. Gerüst S. 2)

- 7

Bild 13 

Bild 14 

Bild 15 

Hintere Sitzbank (40) läßt sich auch zwischen Spant 6 und 7 anbringen. An Spant 6 sind zwei schwenkbare Stützen (41) (s. Bild 13). Stützen hachklappen. Sitzbank von oben aufsetzen (zum Rudern mit 2 Paar Riemen).
Zur größeren Bequemlichkeit sind zusätzlich lieferbar: Sitzpolster, Rückenlehne mit oder ohne Polster.

BEFESTIGUNG DER SITZPOLSTER 

a) vordere Sitzbank: Sitzbank umgedreht auf beide Sitzpolster-Hälften legen. Äußere Kanten der Polster müssen mit denen der Bank genau abschließen, Saumtaschen (48) der Sitzpolster über die äußeren Sitzleisten ziehen. Holzlatten (49) unter die 4 Beschläge (50) durch die Saumtaschen (48) schieben (s. Bild 15).
b) hintere Sitzbank: Wie bei der vorderen Sitzbank, nur werden statt der Holzlatten Rundstäbe zwischen den Leisten durch die Saumtaschen geschoben. Die Polster sitzen dann ganz fest.
Wellenbrecher: In Schlitz der Süllrand-End-Beschläge drücken (obere Wellenbrecher-Kanten zueinanderneigen), dann durch Druckknöpfe mit Verdeck verbinden 

ANBRINGEN DER STEUER-EINRICHTUNG 

Das Steuer (auch Ruder) ist mit Steuer-Zwinge verbunden. Steuer-Zwinge auf Spiegelwand-Beschlag (42) setzen und festschrauben (s. Bild 6) 
Schwenk-Beschlag am Ende der Hand-Pinne waagrecht stellen und vom Mittelschiff her in Steuer-Führung schieben. Schwenkbarer Pinnen-Griff muß oben sein. 
Die Pinne kann ausgezogen oder zurückgeschoben werden. Dadurch ist es möglich, bei verschiedenen Sitz-Plätzen die Pinne bequem in der Hand zu haben. 
Achterdeck (43) mit Schwenk-Beschlägen (44) in Süllrand-Löcher einführen, herunterklappen und durch Dreh-Verschluß auf Gegenseite befestigen (s. Bild 14).

- 8 -


 
 
 
 
 
 
 
 
3 Mast-Teile (a)
Flügel-Muttern (b)
Vorstag (c)
Achterstag (d)
Wanten-Seile (e)
Saling (f)
Verklicker (g)
Falleine (h)
Rolle (i)
Falleine (j)
Blockrolle (k)
vordere Süllrand-Beschläge (l)
Süllrand-End-Beschläge (m)
Wanten-Spanner (n)
Öse (o)
Baum -Gabel (p)
Baum (q)
U-Beschlag (r)
Segel-Latten (s)
Kopf-Blech (st)
Vor-Segel-Hals (sch)
Stagreiter (u)
Vorschot-Leine (v)
Messing-Ösen (w)
Schot-Klemmen (x)


AUFBAU DER BESEGELUNG

Wie zu einem Segelboot der Mast, so gehört zu einem Steuermann die Seemannssprache. Bitte lesen Sie, bevor Sie weiter aufbauen, auf Seite 14 - 18 die wichtigsten Ausdrücke.

- 9

 
 

Bild 16
 
 
 
 
 
 

 

Die  3 Mast-Teile (a) zusammenstecken, vorher Flügel-Muttern (b) an Mast- Hülsen lockern, dann wieder anziehen. Vorstag (c), Achterstag (d) und Wanten-Seile (e) aufrollen, Saling (f) aufklappen, Stöpsel der Wantenseile in Schlitz der Saling drücken. Verklicker (g) in Mast-Spitze einschrauben. Falleine (h) des Groß-Segels durch Rolle (i) und Beschlag an der Mast-Spitze führen (Kausche mit Schäkel muß auf der Seite der Mast-Rille sein). Falleine (j) des Vor-Segels durch  Blockrolle (k) von außen nach innen ziehen. Beide Falleinen so weit durchziehen, daß beide Enden gleich lang sind. 
Mast aufstellen. Aussparung des unteren Mast-Endes muß über dem Bodenrost sein. Das verlängerte Ende auf Flansch der Mast-Schelle (53) an Spant 2 setzen. Obere Mast-Halterung (54) in linken Gegen-Beschlag (55) an Spant schieben und Mast drehen, daß auch die andere Seite einrastet. Unteres Mastende mit Fuß ganz in Mast-Schiene drücken (s. Bild 16) bis der Mast gut in Mast-Schelle einrastet. Erst Vorstag (c) mit Bug-Beschlag verschrauben, dann beide Wantenseile an D-Ringe der vorderen Süllrand-Beschläge (l). Haken des gegabelten Achterstags (d) an hintere Süllrand-End-Beschläge (m) einhängen. Wanten-Spanner (n) des Vor- und Achterstags sowie der Wantenseile anziehen (Nicht zu stark !) 

Hauptsegel auslegen. Wo das Vorliek in das Unterliek übergeht, ist im Segel eine Öse (o). Haken der Reff-Gabel (p) des Baumes (q) in die Öse einhängen. Das andere Ende des Unterlieks in den U-Beschlag (r) des Baumes einführen und den Riemen in eine der drei Ösen stecken. Baum-Gabel (p) auf den Mast schieben. Segel-Latten (s) in die dafür vorgesehenen Taschen des Groß-Segels einschieben. Kopf des Groß-Segels mit Vorliek (eingenähtem Tau) in Mast-Rille einführen. Darauf achten. daß Vorliek sauber einläuft. Schäkel der Falleine

 - 10 -
Slipstek 
 
 
 

Achterknoten 

im Loch des Kopf-Bleches (st) (Haupt-Segel) verschrauben. Segel hochziehen und Falleine an Belegklampe auf der Mast-Vorderseite mit Slipstek (siehe Zeichnung) belegen. Tau der Reff-Gabel über Belegklampe ziehen und belegen. Dadurch wird verhindert. daß der Baum hochrutscht.
In Spant 6 ist eine Doppelblockrolle und am Schot-Ring eine einfache Blockrolle verschraubt. Die an der einfachen Blockrolle befestigte Groß-Schot muß über die Doppel- zur einfachen Blockrolle, dann wieder über die Doppelblockrolle zur Hand des Steuermannes laufen. (Groß-Schot wegen Kenter-Gefahr nie belegen!) 
Karabiner-Haken am Hals (sch) des Vor-Segels in Bug-Beschlag einhängen. Karabiner-Haken vom Fockfall in Kausche an Kopf des Vorsegels einhaken.
Stagreiter (u) am Vorliek des Vor-Segels in Vorstag einhängen.
Vorsegel hochziehen und an der freien Klampe belegen.
Je eine Vorschot-Leine (v) außerhalb der Wanten durch die Messing-Ösen (w) (Holepunkte) und durch Öse an Schot-Klemmen (x) führen. NICHT BELEGEN! Am Ende der Vorschot-Leinen einen Achter-Knoten (s. Zeichnung) binden, damit sie bei killender Fock nicht wieder durchrutschen.
Bild 17  BEFESTIGUNG DER RIEMEN

Um rudern zu können, müssen am Süllrand die Ausleger (45) befestigt werden. Schraub-Bolzen (46) in Süllrand-Buchsen stecken. Erst Beilage von unten aufschieben, dann Flügel-Muttern aufschrauben; noch nicht festziehen. Schlitze der Ausleger auf Schraub-Bolzen schieben - erst Schlitz 47 -, Flügel-Schrauben anziehen (s. Bild 17).

- 11 -

Der Passat kann mit 1 oder 2 Paar Riemen (Ruder) gerudert werden. Bei 1 Paar besser die Riemen zum hinteren Sitz passend anbringen, denn dadurch läßt sich das Boot leichter lenken. 

  EINBAUEN DER RÜCKENLEHNE

Wenn Sie für die vordere Sitzbank eine Rückenlehne verwenden, Schwenk-Beschläge in die ersten Buchsen (hinter Spant 4) der zwei Süllrand-Hälften (vom Bug gesehen) stecken.

BEFESTIGUNG DES RÜCKENPOLSTERS

Das Rückenpolster läßt sich ganz einfach befestigen: Vorderseite der Rückenlehne auf Rückseite des Polsters legen, die kurzen Polster-Schlaufen oben, die langen unten. Kurze Schlaufen von oben her in die 4 Einschnitte zwischen den Holz-Leisten führen. Lange Schlaufen von unten her danebenlegen. Rundstab zwischen 1. und 2. Leiste durch die kurzen und langen Schlaufen drehen. Die Polster sitzen dann fest.

PERSENNING

Die Persenning ist mit Öffnungen für Vor-, Achter-Stag und Wantenseile versehen. Sie kann also auch bei aufgebautem Mast und Baum verwendet werden. Die Persenning reicht über das ganze Vorderdeck bis unter die Bordschläuche. 
Bei aufgebautem Mast:  Vor- und Haupt-Segel abnehmen, mitgelieferte Spreiz-Latte In Süllrand. Beschläge an Spant 7 einspreizen. Baum auf Spreizlatte legen und mit Lederriemen befestigen. Seitliche Reißverschlüsse öffnen und die Persenning über das ganze Boot breiten. Kamin um den Mast legen und Reißverschluß wieder schließen. Eingenähte Schnur des Mast-Kamins fest um den Stoff des Kamins wickeln - damit kein Wasser ins Innere dringen kann - und eine Schleife binden. Knebel-Verschlüsse an den Wantenseilen schließen. Persenning nach unten ziehen und Riemen-Verschlüsse der Öffnung für Vor- und Achterstag schließen.
Wenn der Mast nicht aufgestellt ist: Mastkamin mit Schnur abbinden, sonst wie oben!

DAS REFFEN 

Bei starkem Wind oder wenn Sie nicht gleich mit vollem Tuch segeln wollen, können Sie das Groß-Segel reffen. Dazu braucht man den Baum nicht vom Mast nehmen, da die Reffgabel das Drehen des Baumes ermöglicht. Groß-Segel-Fall lösen und langsam auffieren. Das Segel bis zur gewünschten Tuchfläche auf den Baum rollen. Achtung, Baumklaue darf nicht mit eingewickelt werden. Groß-Segel-Fall erneut an der Klampe belegen.

TRANSPORT DES AUFGEBAUTEN BOOTES 

Bootswagen: Das aufgebaute Boot mit der Sitzluke nach oben im letzten Drittel auf den Bootswagen setzen; mit den Bootswagen-Gurten über Kreuz festschnallen.

- 12 -
Wenn der Passat - vor allem am Meer - "gewassert" werden soll, so eignen sich dazu besser die aufblasbaren Transport-Rollen. Salzwasser greift jedes Metall an. Bei Gummi dagegen können keine Schäden auftreten. Transport-Rollen aufblasen und unter das Boot legen - eine vorne, die zweite kurz nach der Mitte -. Boot nach vorne schieben, bis die hintere Rolle wieder frei ist und wieder vorne unterlegen. So läßt sich der Passat ohne Anstrengung ins Wasser rollen. 
MOTOR 

Für den Passat kann auch ein Flauten-Motor bis 5 PS benützt werden. Unsere Versuche haben gezeigt, daß ein Seitenborder für dieses Boot günstiger ist, als ein Heck-Motor.

Steuerbord-Schraubzwinge der Tragrohr 132 cm und Backbord-Schraubzwinge 124 cm - von den hinteren Süllrand-Enden gemessen - auf Süllrand schrauben. (Achtung! Bei Bestellung eines Seitenbord-Motors 100 cm lange Traverse verlangen !) Motor steuerbord auf Tragrohr schieben und festziehen. Der Schaft des Motores darf nicht parallel zur Mittschiffs-Ebene laufen. Durch die schräg nach außen stehende Welle wird der Schub ausgeglichen (s. Zeichnung). Mit einem Seitenborder können Sie nicht steuern; deshalb Steuereinrichtung verwenden.

- 13 -
Wenn Sie einen Heck-Motor benützen : Steuereinrichtung abnehmen, Maschine auf Spiegel-Wand setzen und Schraub-Zwingen anziehen. Achterdeck läßt sich dabei nicht montieren. Zum Schonen der Bootshaut zwischen Haut und Zwingen ein Stück Beilage schieben. Weniger Geübte sollten sich bemühen, weich anzufahren.Nicht gleich Vollgas geben ! Wegen des richtigen Motores werden Sie gerne beraten. Motoren sind auch durch die Klepper-Werke lieferbar. 

DAMIT SIE NICHT VERGESSEN, WIE DAS BOOT VERPACKT WAR:
1. S t a b t a s c h e : 
Die Bordwand-Teile - je 2 Hälften - ineinanderschieben, daneben den Süllrand.
2. S t a b t a s c h e : 
Unten die 2 langen Bodenroste, darauf die Kielböden (wieder ineinanderschieben), dazwischen die Rundstäbe. 
S p a n t e n t a s c h e :
2 Sitzbänke mit Bodenrost, Spiegelwand, die 3 offenen Spanten, dann die 5 geschlossenen Spanten, Wellenbrecher, Vordersteven, Achterdeck,  Bootshauttasche: 
Beide Bootshaut-Seiten der Länge nach aufeinanderlegen, Verdeck dazwischen. Vom Bug - anschließend vom Heck her - in Größe der Tasche falten.
S e g e l t a s c h e :
Mast-Teile, Baum, Pinne, Vor- und Haupt-Segel zusammengelegt. 
Steuer und Senkschwert lassen sich leicht ohne Taschen transportieren.

BOOTS-PFLEGE
Die Lebensdauer Ihres Klepper-Passat hängt zum großen Teil von der Pflege ab, die Sie ihm angedeihen lassen. Sie erhalten separat eine Pflege-Anleitung. Die Behandlung des Klepper-Passat ist wie die eines Falt-Bootes. Auf die wichtigsten Punkte wollen wir Sie hier trotzdem aufmerksam machen: Nach Salzwasser-Fahrten das ganze Boot - einschließlich aller Metall-Teile sorgfältig mit Süßwasser abwaschen, Verdeck ausbürsten. Vor allem die beweglichen Metall-Teile mit farblosem Bootswachs einreiben. Bootswachs leistet den gleichen Schutz wie Öl, ist aber nicht gummifeindlich!
Vorsicht gegenüber Öl oder Gemisch beim Verwenden eines Motores.
Den Bootswagen genau so sorgfältig pflegen wie die Metallteile des Bootes wenn möglich, nicht mit Salzwasser in Berührung bringen. 
Gerüst von Zeit zu Zeit nachlackieren. Holz arbeitet; der beste Bootslack wird dadurch rissig, so daß Feuchtigkeit und Fäulnis eindringen; das kann kein Mittel verhindern. Deshalb vorsorgen ! Am besten eignet sich unser Speziallack. Bitte dünn auftragen l

- 14 -
Wenn Sie längere Zeit Ihren KLEPPER-PASSAT nicht fahren, sollten Sie ihn aus dem Wasser nehmen und richtig lagern.
WICHTIG! Wenn Sie vorhaben, das Boot längere Zeit mit der Persenning abzudecken, bitte unbedingt Haut und Gerüst vorher gut austrocknen lassen. Selbst geringer Feuchtigkeits-Gehalt würde sich auf das luftdicht abgeschlossene Boot nachteilig auswirken. Von Zeit zu Zeit wegen Kondenswasser-Bildung lüften! Achten Sie bitte darauf, daß beim Lagern des aufgebauten Bootes die Bootsständer unter Spanten stehen; dann kann sich der Kielboden nicht verziehen.

SEGELPFLEGE 

Segel sind Witterungseinflüssen - Sonne und Regen - stark unterworfen. Wird man einmal vom Regen überrascht, darf man das Tuch nicht in nassem Zustand liegen lassen. Denn einmal würden im Mako-Segel unschöne Stockflecken entstehen, die sich nicht mehr entfernen lassen und das Material angreifen, und zum anderen würde sich das Tuch unförmig verziehen. Deshalb : ein nasses Segel immer im aufgebautem Zustand aufgetakelt oder aber flach ausgelegt trocknen lassen. Die Segellatten nehmen Sie dabei bitte aus den Taschen, damit Taschen und Latten gut durchtrocknen können. Im naß verpackten Dacron-Segel können sich zwar keine Stockflecken bilden.
Aber unangenehme Geruchsbildung und Wasserflecken bleiben auch da nicht aus.
Deshalb jedes Segel sobald wie möglich trocknen.
Die Besegelung in vollkommenen trockenen Zustand zusammenrollen und in der Packtasche in einem trockenen Raum aufbewahren. Wollen Sie Ihre Besegelung einmal waschen, können Sie für den Makostoff jedes handelsübliche Feinwaschmittel verwenden; Dacron behandeln Sie bitte wie Perlon-Gewebe. 



SEGEL-ANLEITUNG

Bevor wir uns über das Segeln unterhalten. will ich Ihnen erst einmal etwas über die Sprache der Seeleute erzählen. - Es ist wichtig, die gebräuchlichen Redewendungen und Ausdrücke zu kennen. Mit ihrer Hilfe können wir uns schnell verständigen und uns über unser Gebiet ohne alle Mißverständnisse unterhalten. Die Sprache der Seeleute ist knapp und klar; sie muß es sein, weil in heiklen Situationen für langatmige Erklärungen kaum Zeit ist. - Wir "Süßwasser-Seeleute“. wie der richtige Seemann uns Wassersportler gerne nennt, haben seit langem erkannt, daß die seemännischen Ausdrücke auch für uns von großem Nutzen sein können. Aber nicht nur das. Man fühlt sich so schön erhoben über die "armen Leute an Land“ wenn man sich im Segler-Jargon unterhält. Woher stammen nun diese Ausdrücke? - Aus England? - Nicht direkt! Die Mehrzahl kommt aus dem Niederdeutschen und aus dem Friesischen.

- 15 -
Sie wurden zum Teil von den Engländern übernommen. Wie umständlich die Ausdrucksweise das Laien gegenüber der Seemannssprache ist, soll ein kleines Beispiel zeigen. Der Laie würde sagen : „Nimm bitte die Leine, die da auf der rechten Seite nach vorn zu dem kleinen Segel vor dem Mast führt und ziehe daran, bis es nicht mehr geht!“ - Wir - als angehende Seeleute - sagen ganz einfach: „Steuerbord-Vorschot dicht!“ Ist das nicht eine feine Sache? - Also nichts wie ran an die paar Ausdrücke, deren Bedeutung wir bald gelernt haben werden. Viele sind es sowieso nicht; nur eben das, was für unser kleines Fahrzeug notwendig ist.
 
Abdrift : seitliches Abtreiben des Bootes durch Winddruck
abfallen : den Kurs nach Lee ändern
ablegen : den Liegeplatz verlassen 
achtern: hinten, im Sinne der Fahrtrichtung
achterlicher Wind : Wind von hinten
ahoi: ist kein Gruß, sondern ein Anruf. Schiffe werden mit ihrem Namen, also z. B. „Komet ahoi“ angerufen 
am Wind: auch „Beim Wind = so hoch am Wind segeln wie möglich, - wenn der Wind mehr von vorn als von der Seite kommt
anluven : den Kurs nach Luv ändern
aufschießen: auch „in den Wind schießen“, heißt: das Boot gegen den Wind auslaufen lassen
Backbord : die linke Schiffsseite, von hinten nach vorn gesehen
belegen : ein Ende an einer Klampe, einem Pfahl usw. festmachen
Block: besteht aus einem Gehäuse aus Holz, Metall oder Kunststoff, in dem eine Rolle (Scheibe) läuft, über die ein Fall oder eine Schot geführt wird, um deren Zugrichtung zu ändern
Bug :  der vordere Schiffsteil hinter dem „Vorsteven“
dichtholen: eine Schot so holen (anholen), daß das Segel der Mittschiffsebene so nahe steht wie möglich
Ende : jedes Tau, dessen Enden aber „Tampen“ heißen
Fall:  das Fall, die Fallen in der Mehrzahl, ist ein Tau mit dem etwas aufgezogen „geheißt“ wird, also z. B. die Segel, demnach Großsegelfall, Vorsegelfall
Fangleine: auch „Vorleine“ „Festmacher“ oder „Bootsleine“ eines kleinen Bootes
fieren : ein Ende, ein Fall, eine Schot, die festgemacht sind nachlassen
Fock: dreieckiges Segel vor dem Mast, auch einfach „Vorsegel“ genannt
- 16 -
Freibord: Abstand des Decks von der Wasseroberfläche 
Gaffel: Rundholz (Spiere), an dem ein Segel mit seiner oberen Kante. seinem „Oberliek“ befestigt ist. Ein solches Segel nennt man „Gaffelsegel“
Gaffelklaue und Gaffelschuh : klauenähnliche Beschläge. mit denen die Gaffel am Mast angreift 
Großbaum: eine Spiere (Rundholz), an der das Unterliek des Großsegels befestigt ist.
Großsegel : bei einmastigen Fahrzeugen das Segel hinter dem Mast 
Großschot: ein Tau, mit dem man das Großsegel so stellt, wie es die Richtung des Windes erfordert.
halber Wind : wenn er genau von der Seite (90°) kommt.
Hals : untere vordere Ecke eines Segels
halsen:  heißt mit dem Boot durch Drehen nach Lee wenden. Wenn möglich vermeiden. da nicht ohne Gefahr.
Heck :  hinterer Schiffsteil 
heißen : hochziehen
Höhe: man versucht. beim „Kreuzen“ möglichst viel Höhe. d. h. möglichst viel Raum nach Luv zu gewinnen. d. h. möglichst weit in Windrichtung vorwärts zu kommen.
Hochsegel : auch „Marconisegel“ ein dreieckiges. gaffelloses Großsegel
im Wind: steht ein Boot. wenn der Wind „recht“. d. h. genau von vorn kommt
kentern : mit dem Boot umfallen (Muß nicht sein!)
killen : das Flattern der Segel. wenn sie nicht der Windrichtung entsprechend gestellt sind
Klampe :  Beschlag zum Belegen eines Taues
klar : bedeutet ungefähr soviel wie „in Ordnung“ 
Kopf: oberster Teil eines dreieckigen Segels, an dem das Fall „angesteckt“, d. h. befestigt wird
Kopfschlag: eine Art. ein Tau zu belegen. Weil dieser Kopfschlag sich nicht lösen läßt, wenn er naß wird, wollen wir ihn möglichst nicht anwenden
krängen : seitliches Überliegen eines Bootes
kreuzen : mit einzelnen „Schlägen“ gegen den Wind segeln
Lee : die dem Wind abgekehrte Seite (Gegenteil Luv)
Liek: das Liek (Mehrzahl die Lieken), die Kante, der Saum eines Segels 
Luv:  die dem Wind zugekehrte Seite. Nie nach Luv über Bord spucken ! (Gegenteil „Lee“)
 - 17-
luvgierig : des Bestreben eines Bootes, noch Luv, in den Wind zu drehen
Mittschiffs-Ebene: (auch Mittschiffs-Linie) die durch die Mitte des Bootes - vom Steven bis Heck-Mitte - in Längsrichtung verlaufende Symmetrie-Ebene.
raum : Wind ist raum, wenn er mehr von hinten als von der Seite kommt
reffen : Segel verkürzen, auf Baum wickeln
Rhe! : Kommando zum Wenden
Ruder: das, was man bei einem kleinen Boot und was auch beim großen Boot der seemännische Laie „Steuer“ nennt. Zur Bedienung des Ruders beim Segeln dient die „Pinne“
Saling : Spreize im oberen Teil des Mastes, durch die die Wanten ausgespreizt werden.
schiften : Segel von einer Seite auf die andere nehmen 
Schlag : beim Kreuzen die Strecke zwischen 2 Wendemanövern
Schäkel: Metallbügel zur Verbindung zweier Teile mit Schraub oder Steckbolzen
Schot: Tau Leine, mit der das Segel dicht geholt und gefiert wird
Schwert: hölzerne Platte oder Metallplatte, die als Mittel- oder Seitenschwert ins Wasser gesenkt, die Abdrift des Bootes verhindern soll 
Segellatten: auch Spreizlatten genannt, dienen zum Aussteifen des Achterlieks im Großsegel
Slipstek: s. Skizze, ein Stek (hochdeutsch Stich), mit dem wir die FalIen und Schoten belegen wollen. Er kann immer durch einen kurzen Zug gelöst werden 
Stag: das Stag, Mehrzahl die Stage, dient der Abstützung des Mastes nach vorn oder achtern
Stagreiter: im Vorliek der Fock eingenähte Beschläge aus Metall oder Kunststoff, um die Fock am Vorstag einzuhängen
Stander :  dreieckige Flagge, z. B. Clubstander 
Steuerbord : die rechte Schiffsseite, von hinten nach vorn gesehen
Süll : bei einem kleinen Boot eine Leiste als Einfassung des Sitzraums
takeln: auch auf- oder abtakeln, heißt die gesamte Takelage an Bord aufstellen oder abnehmen
Top : oberstes Ende eines Mastes
über Stag gehen : wenden, und zwar nach Luv. Das Gegenteil von Halsen
Verklicker: Mittel zum Feststellen der Windrichtung
- 18 -
Vor dem Wind: Kurs eines Bootes, bei dem der Wind recht von achtern kommt
Vorholer: Fall, mit dem der „Hals“, die vordere, untere Ecke des Vorsegels nach vorn geholt wird
Vorschot : mit ihr wird das Vorsegel bedient
Want: das Want, Mehrzahl die Wanten, dient zum seitlichen Abstützen eines Mastes
Wegerecht: das, was man an Land „Vorfahrtsrecht“ nennt; ist auf den einzelnen Gewässern verschieden

Na, also! Reden können wir schon wie alte Seebären. Jetzt fehlt nur noch, daß wir uns wie rechte Fahrensleute benehmen. Zuerst legen wir einmal unser Boot so hin, daß es den Wind recht von vorn oder doch annähernd von vorn bekommt. Dann takeln wir - mit Hilfe der Aufbauanleitung - auf, und heißen die Segel vor. Die Schoten müssen so klar liegen, daß sie sich nirgends verhaken können; sonst könnte nämlich eine seitlich einfallende Bö unser Boot umwerfen. und das wollen wir doch lieber vermeiden. Haben wir uns nach dem Wassern davon überzeugt, daß die Segel richtig gesetzt sind, dann werfen wir die Vorleine los ; wenn vorhanden, natürlich auch die Achterleine. Nun noch einmal nach Lee geschaut, ob dort kein Hindernis in unserer beabsichtigten Fahrtrichtung liegt. Dann holen wir die Vorschot, danach die Großschot ein, bis die Segel gut voll stehen. Nun fallen wir etwas nach Lee ab und segeln, sofern wir genügend Raum haben, mit seitlichem - halbem Wind. Auf diesem Kurs lernen wir unser Boot sehr schnell beherrschen. Wir suchen uns am Ufer einen festen Punkt - ein Haus, einen Baum oder ein anderes markantes Zeichen - und steuern diesen Punkt in möglichst geradem Kurs, also ohne Kringel, an. Die Segel stellen wir mittels der Schoten so, daß sie grad eben vollstehen und nicht killen. - Haben wir auf diese Weise erkannt, wie das Boot auf Ruder und Segel reagiert, dann holen wir unser Segel an und gehen "an den Wind“. Zunächst wollen wir einmal auf Backbord segeln. Die Schoten haben wir auf dieser Seite so angeholt, daß die Segel in ziemlich spitzem Winkel zur Mittschiffslinie stehen. Auf diese Weise können wir mit einem Winkel von 40 bis 45° gegen den Wind segeln. - Wir bemühen uns dabei, so hoch gegen den Wind zu segeln, daß das Großsegel an seinem Vorliek eben anfangen will, zu killen. Weil es das aber nicht wirklich tun soll, fallen wir wieder etwas nach Lee ab und segeln unseren Kurs weiter. Nun kommt aber Land voraus; wir müssen also wenden! - Wenden bedeutet nichts anderes als das Boot nach Luv - gegen den Wind - zu drehen, bis der

- 19 -
Wind von der neuen Luvseite in die Segel fällt. Dazu fieren wir die Lee-Vorschot auf und legen gleichzeitig das Ruder, indem wir die Pinne nach Lee legen; und zwar langsam, um keine Fahrt zu verlieren. Die Lee-Vorschot wird wieder dicht geholt - die Großschot blieb dicht - und weiter geht's so hoch wie möglich „am Wind“. Auf diese Weise kommen wir - man sollte es nicht für möglich halten - auch direkt gegen den Wind an unser Ziel. Und nun zurück zum Heimathafen! - Jetzt bläst der Wind recht von achtern.
Na, das ist doch ganz einfach, denken Sie. Hier möchte ich aber doch ein wenig zur Vorsicht mahnen - Der Wind kommt nämlich in unseren Revieren nicht immer aus genau der gleichen Richtung, und darin liegt beim Segeln vor dem Wind eine gewisse Gefahr. Sie wird um so kleiner, je mehr man sie kennt und beachtet. Für unseren Vor-dem-Wind-Kurs haben wir das Großsegel weit aufgefiert, daß der Baum ungefähr im rechten Winkel zur Mittschiffslinie steht, und auch das Vorsegel haben wir weit herausgelassen. Solange nun das Vorsegel noch gut voll steht mit dem von der Luvseite einfallenden Wind, geht alles klar. Kommt aber der Wind plötzlich von der anderen Seite - das Killen des Vorsegels ist dafür ein untrügliches Zeichen - kann das Großsegel ganz plötzlich auf die andere Seite überschlagen. Bei einer stärkeren Brise kann die Gewalt sehr groß sein; so groß, daß unser Boot Gefahr läuft, zu kentern. Und das wollen wir doch unter allen Umständen vermeiden.
Wir müssen also darauf achten, daß der Wind unser Segel immer von Luv trifft. Auf den Verklicker als Windrichtungs-Anzeiger ist leider nicht immer Verlaß, weil der Fahrtwind ihn aus der wahren Windrichtung ablenkt. Können wir nun - trotz aller Bemühungen - auf diesem Kurs unser Ziel nicht direkt erreichen, dann müssen wir das Großsegel auf die andere Seite nehmen. Wir müssen „schiffen“, um eine unfreiwillige Halse zu vermeiden. - Und das machen wir so : Wir steuern unseren Kurs genau weiter, holen die Großschot schnell dicht und fieren sie ebenso schnell auf, sobald das Großsegel nun ohne Ruck und Gewalt auf die neue Leeseite übergegangen ist. Nun nähern wir uns unserem heimatlichen Steg, an dem wir wieder anlegen wollen. - Wir halten einigen Abstand von ihm - sobald wir seine Spitze etwa querab haben, holen wir unsere Segel dichter, segeln also mit halbem Wind auf den Steg zu, um schließlich in seiner nächsten Nähe "in den Wind“ zu gehen. Dann lassen wir das Boot parallel zum Steg auslaufen und machen mit der Vorleine an ihm fest. Nun Segel herunter! Vorsegel zuerst. Boot aufklaren und an seinem Liegeplatz im Schuppen verwahren oder für den Transport zurechtmachen. 
 War das nicht schön für den Anfang? Und doch so einfach!
- 20 -


Abb. E1 
 
 
 

Abb. E2 

 


Ergänzung zur Aufbauanleitung 
für  Klepper-Passat

 I. Aufbau des Schwertkastens

An den Spanten 3 und 4 ist jeweils eine U-Schiene angebracht, zwischen denen sich der Gummi-Schwertkasten befindet. Die beiden Aluminiumbleche werden links und rechts in die U-Schienen eingeführt, bis die oben an den Blechen angebrachten Haken an der U-Schiene anstoßen (Abb. E 1), so daß der Schwertkasten zwischen den Blechen eingebettet ist. Die am Schwertkasten angebrachten Gummiriemen werden rechts u. links über die Außenseiten der Bleche gelegt und an den vorgesehenen Zungen befestigt.
[  E1  ]
Beim Aufpumpen der Seitenluftkörper ist zunächst der eine nur mäßig zu füllen, dann kann der zweite voll aufgepumpt werden. Am Schluß wird auch der erste Luftkörper vollgefüllt. Nur so wird erreicht, daß der Gummi-Schwertkasten genau mittschiffs zu liegen kommt u. das Schwert sich leicht aus- u. einfahren läßt.

 II. Aufbau der Besegelung (siehe Zeichnung auf Seite 9)

a) Aufstellen des Mastes Flügelmuttern (b) an Masthülsen lockern, die 3 Mast-Teile (a) zusammenstecken, dann Flügelmuttern anziehen. Vorstag (c), Achterstag (d) und Wantenseile (e) aufrollen. Kurzen Teil der

- 1
Abb. E3 

Abb. E4 
Wantenseile auf dem daran befindlichen S-förmigen Haken in Beschlag am Mastoberteil einhängen. Verklicker (g) in Mastspitze einschrauben. Falleine (h) des Großsegels durch Rolle (i) und Beschlag an der Mastspitze führen (Kausche mit Schäkel muß auf der Seite der Mast-Rille sein). Falleine (j) des Vorsegels durch Blockrolle (k) von außen nach innen ziehen. Beide Falleinen soweit durchziehen, daß beide Enden gleich lang sind.
Mast aufstellen, Aussparung des unteren Mast-Endes muß über dem Bodenrost sein. Das verlängerte Ende auf Flansch der Mast-Schelle (53) an Spant 2 setzen. Obere Masthalterung (54) in linken Gegenbeschlag (55) an Spant 2 schieben und Mast drehen, daß auch die andere Seite einrastet. Unteres Mastende mit Fuß ganz in die Mastschelle drücken (siehe Seite 10, Bild 16) bis der Mast gut in die Mast-Schelle einrastet. Vorstag (c) mit Bugbeschlag mittels anhängendem Patent-Schäkel wie folgt verbinden :

Schäkel mit offenem Ende über Ring am Bugbeschlag führen, Schäkel mit dem Schlüssel schließen , dazu Schlüssel um 180° verdrehen, so daß er in die vorgesehene Kerbe spürbar einrastet. Die langen Teile der Wantenseile an den D - Ringen der vorderen Süllrandbeschläge (1) verschrauben. Haken des gegabelten Achterstags (d) in hintere Süllrandbeschläge (m) einhängen. Wanten-Spanner (n) des Achterstags sowie der Wantenseile anziehen. (Nicht zu stark!)
b) Hauptsegel auslegen 
Unterliek (untere, seilverstärkte Kante des Segels) in die Nut des Großbaumes (q) einziehen. Wo

- 2 -
Abb. E5 das Unterliek in das Vorderliek (vordere, seilverstärkte Kante des Segels) übergeht, befindet sich im Segel eine Öse (0). In diese den Haken des vorderen Großbaumbeschlages einhängen. Fallleine mittels anhängendem Patent-Schäkel mit dem Kopfblech (st) des Großsegels verbinden. Segellatten (s) in die dafür vorgesehenen Taschen des Großsegels einschieben. Kopf des Großsegels mit Vorliek in Mastrille (Abb. E 2) einführen, mit Fallleine hochziehen; dabei darauf achten, daß Vorliek sauber in Mastrille einläuft. Falleine an einer der Belegklampen an der Mastseite mit Slipstek belegen. Vorderen Großbaumbeschlag in die Schiene an der Rückseite des Mastes einschieben, mit der Niederholschnur belegen. Dadurch wird verhindert, daß der Baum hochrutscht. Segelende mit der anhängenden Spannschnur mäßig spannen und Spannschnur mit einem der Knöpfe an dem Schlitzbeschlag am Ende des Großbaumes festlegen.
An Spant 6 ist eine Doppelblockrolle und am Schotring eine einfache Blockrolle verschraubt. Die an der einfachen Blockrolle befestigte Großschot muß über die Doppel- zur einfachen Blockrolle, dann wieder über die Doppelblockrolle zur Hand des Steuermannes laufen (Abb. E 3), Großschot wegen Kentergefahr nie belegen!

 c) Vorsegel (Fock) auslegen
Vordere Spitze des Vorsegels (sch) mittels des Patentschäkels mit dem Bugbeschlag verbinden. Patent-Schäkel der Fockfallleine in die Kausche am Kopf des Vorsegels einsetzen. Die vier Stagreiter (u) am Vorliek d. Vorsegels in Vorstag (c) einhängen.

- 3 -
Abb. E6  Vorsegel hochziehen, Fockfallleine an der freien Klampe des Mastes belegen. Je eine Vorschot-Leine (v) außerhalb der Wanten durch den am Süllrand angebrachten Metallbügel (w) und durch die Öse an der Schotklemme (x) führen. NICHT BELEGEN! 
An den Enden der Vorschotleinen je einen Achter-Knoten schlagen, damit sie bei killender Fock nicht wieder durchrutschen.

d) Reffen des Großsegels
Niederholerschnur von d. Belegklampe lösen. Großbaum aus der Schiene an der Rückseite des Mastes herausheben. Falleine des Großsegels nachlassen.
Durch Drehen des Großbaumes die Segelfläche auf das gewünschte Maß verkürzen (Abb. E4), Falleine festlegen, vorderen Baumbeschlag in die Schiene an der Rückseite des Mastes einschieben (Abb. E 5), mit der Niederholschnur wieder an der Belegklampe belegen (Abb. E6).
 
 

Klepper-Werke 82 Rosenheim - Telefon 2361



 
 
 


Pflegeanleitung für Klepper-Boote

 Lieber Klepper-Kapitän !

Auf den ersten Blick sieht das gedruckte Zeug, das Sie zu Ihrem Klepper-Boot erhalten, vielleicht kompliziert aus. Aber, haben Sie keine Angst! Nach einigen Fahrten wird vieles von dem, was hier aufgeschrieben ist, für Sie selbstverständlich sein. Trotzdem empfehlen wir Ihnen, besonders die Pflegeanleitung gut aufzuheben; sie enthält manchen praktischen Wink, um den Sie später froh sind und erspart Ihnen zeitraubende Rückfragen. Wir möchten Sie also nicht unnötig aufhalten, sondern nur erreichen, daß Sie recht lange Freude an Ihrem Klepper-Boot haben. Die rein technische Aufbauanleitung die zu jedem Klepper-Boot gehört, liest sich etwas trocken. Trotzdem bitten wir Sie, alles genau zu beachten und Ihr neues Klepper-Boot danach zusammenzustellen. Ein Tip: Mit dem ersten Aufbau bestimmen Sie die unveränderliche Form Ihrer Bootshaut. Achten Sie deshalb gut darauf, daß die Verdecknähte mit den oberen Bordwandkanten parallel verlaufen. Sonst verzieht sich die Haut und läßt sich nie mehr ausrichten. Scheuen Sie die kleine Mühe nicht und schieben Sie, wenn es sein muß, das Gerüst 2 oder 3 mal ein, bis die Haut tadellos sitzt. Dann freuen Sie sich das ganze liebe Bootsleben lang über den leichten Aufbau und das gute Aussehen Ihres Klepper-Bootes. Hier ein paar Winke, wie sie Ihr Boot am zweckmäßigsten pflegen und behandeln: Sämtliche Klepper-Filialen und autorisierten Verkaufsstellen führen ein für Faltboote besonders entwickeltes, säurefreies

- 2 -
Bootswachs, das Sie selbstverständlich auch ab Rosenheim beziehen können, und zwar silber, blau, rot und farblos. Die farbigen Wachse sollte man nur verwenden, wenn unbedingt eine Farbauffrischung nötig ist - sonst nur farblos. Wachsen Sie ab und zu den gummierten Teil der Bootshaut außen und innen damit ein. Dann sind die Poren geschlossen und der Schmutz kann sich darin nicht festsetzen. Aber nicht gleich pfundweise auftragen, sondern so dünn, wie man Schuhe einreibt und - das Wichtigste - nach einigen Stunden tüchtig polieren! Sie werden staunen, wie schnell das Boot gleitet. Ganz gewiegte, erfahrene Kanusportler geben Talkum (in jeder Drogerie für ein paar Pfennige erhältlich) in einen Beutel aus porösem Stoff und pudern damit die gewachste Bootshaut außen und innen ein Und dann - gut nachpolieren.... ! Nicht vergessen, überschüssiges Talkum aus dem Bootsinnern zu entfernen. Mit Wasser vermischt bildet es im Verdeck häßliche Flecken, die sich schwer beseitigen lassen.
Reinigen Sie, selbst wenn Sie nach einer wunderschönen Tour müde am Bootshaus ankommen und Ihr Boot lieber „so“ unterstellen möchten, vorsorglich die Gummihaut außen mit sauberem Wasser, dann und wann auch mit Seife.
Das Verdeck im allgemeinen mit einer weichen Bürste trocken säubern, besonders in, unter und zwischen den Nähten. Eventuell zusätzlich sauberes Wasser verwenden. Wenn es unbedingt nottut reinigen sie das Verdeck am aufgebauten Boot mit kalter Kernseifenlösung. Anschließend mit gut handwarmem Wasser die Seifen- und gelösten Schmutz-Rückstände - besonders wieder in, unter und zwischen den Nähten ausbürsten.  Nach dem Trocknen das Verdeck mit der "anti-wet“ Imprägnierung Nr. 4353 nachimprägnieren. Handelsübliches, synthetisches Waschmittel dürfen Sie zum Reinigen Ihres Klepper-Bootes nie verwenden, auch kein Feinwaschmittel, sondern nur Kernseife. Nehmen Sie zu gegebener Zeit das Gerüst heraus, säubern Sie es mit klarem

- 3 -

Wasser und reiben Sie nach dem Trocknen die Metallteile mit unserem farblosen Bootswachs ein. Im Boot sammeln sich bei jeder Fahrt, Sie können sich noch so sehr in acht nehmen: Sand, Schmutz, Tropf- und Kondenswasser, beim Befahren kleiner Flüsse auch Laub, Ästchen und allerlei Krimskrams. Bedenken Sie: Sand wirkt im Bootsinnern wie Glaspapier. Er scheuert hauptsächlich an den Auflagestellen des Gerüstes und beschädigt nicht nur den Gerüstlack, sondern auch die Bootshaut. Die Hautinnenseite sollten Sie ebenfalls mit klarem Wasser und Seife waschen. Übrigens: „Wasser, das Element der Reinlichkeit...... so glauben die Landratten, die nur mit Leitungswasser in Berührung kommen. Schauen Sie sich nach einer dreiwöchigen Ferienfahrt einmal Ihre Bootshaut an. Sie werden einen Zierstreifen entdecken, der den Tiefgang Ihres Bootes genau anzeigt ! 
Aber auch da gibt es Unterschiede: Von Flüssen, die verbaut sind oder auf denen Schiffe verkehren, erwarten Sie von vornherein nicht das klare, saubere Wasser wie etwa von einem völlig natürlichen Fluß oder See, die frei sind von Betriebsstoffrückständen der Schiffe, industriellen Abwässern und allen Fesseln der modernen Technik. Deshalb vorsorgen: Wachen und polieren 1 Kanuten, die Fahrten in salzhaltigem Meereswasser unternehmen, möchten wir die Pflege ihres Bootes besonders ans Herz legen. Wachsen Sie die Gummihaut vorher gut, reiben Sie auch die Metall-Teile des Gerüstes mit unserem farblosen Bootswachs ein; es schützt gut. Und nach beendeter Fahrt reinigen Sie bitte das gesamte Boot mit sauberem Süßwasser, auch das Verdeck und jedes Gerüstteil. Nach dem Trocknen wachsen Sie dann die Gummihaut und die Metall-Teile des Gerüstes wieder ein. Ihr Boot wird es mit langer Lebensdauer lohnen. Wollen Sie Ihr Boot lagern, bitte dafür sorgen, daß Haut und Gerüst vollkommen trocken sind. Haben Sie Geduld ! Bug und Heck, die ganze Innenseite der Bootshaut und das Verdeck trocknen schneller als Sie denken, wenn Sie mit einem Spant jeder
- 4 -
Gerüsthälfte das Verdeck hochstellen. Jetzt kann die Luft bis zum Bug und Heck vordringen. In dieser Hinsicht sollten Sie sehr vorsichtig sein. Denn Feuchtigkeit verursacht im Verdeck und in der Gummihaut - auch an den Nähten - Zersetzung und Fäulnis. Ein dauernd feuchtes Gerüst, das nie austrocknen kann, verliert seine Stabilität- Wenn Sie sich also an Ihrem Boot recht lange erfreuen wollen - und das wünschen Sie sich doch, pflegen Sie es bitte nach dieser Anleitung; seine Lebensdauer hängt zum großen Teil davon ab.
Unterwegs, auf Wanderfahrt, brauchen Sie es natürlich nicht auseinander zu nehmen und zu trocken. Das können Sie später, zuhause, leicht nachholen.
Manche Kanuten lagern Ihr Boot kielunten und decken die Sitzluke zu. Das dürfen Sie aber nur, wenn das Bootsinnere, Haut und Gerüste vollkommen trocken sind. Besser ist, Sie lassen die Sitzluke offen, weil sich im Bootsinnern durch Temperatur-Wechsel Kondenswasser bildet. Luftzirkulation hingegen verhütet Zersetzungsschäden an der Bootshaut, an den Nähten, im Bug- und Heckinnern, am Verdeck und am Gerüst.
Läßt es sich einmal nicht vermeiden, ihr Boot naß abzubauen, weil sonst der letzte Bummelzug wegfährt, ist das halb so schlimm. Sie lassen ja sofort nach Ihrer Rückkehr Bootshaut und Gerüst wie oben beschrieben trocknen..... l
 Selbstverständlich können Sie Haut und Gerüst, gut getrocknet, zerlegt in den Taschen und im Rucksack aufheben. Aber bitte nicht in einem feuchten Raum, direkt auf Beton, der immer Feuchtigkeit abgibt, oder an eine Außenwand gelehnt. Dauernde Einwirkung von Feuchtigkeit schadet Haut und Gerüst und läßt die ungespannte Haut einschrumpfen. Beim nächsten Aufbau haben Sie dann Ihre liebe Not.
Halten Sie handelsübliche Fette und Öle in jeder Form, auch Sonnenöl und Cremes von Ihrer Bootshaut und den Kissen fern. All diese Sachen sind gummifeindlich. Butter heben Sie am besten in einer dichtschließenden Dose auf.
- 5 -
Wußten Sie eigentlich schon, daß Faltbootfahrer einen Kühlschrank mitführen? Ganz einfach: Stellen Sie, wenn Sie durch die Lande wasserwandern, Ihre Fettigkeiten nicht auf das Gepäck unter das heiße Bootsverdeck, sondern auf die kühle, vom Wasser umspülte Bootshaut, zwischen die Rundstäbe. Das ist Ihr Kühlschrank, unentbehrlich an heißen Sommertagen - auch für Getränke -! 
Wir erklärten Ihnen ja schon, wie wichtig es ist, das Bootsinnere sauber zu halten, besonders von Sandkörnchen. Der Lack Ihres Bootsgerüstes scheuert im Laufe der Zeit ab, in erster Linie am Vorder- und Hintersteven, an den Unterkanten des Kielbodens und den Auflagestellen der Rundstäbe. Das zeigt sich meistens erst, wenn Sie viele Fahrten mit Ihrem Klepper-Boot hinter sich haben. Von uns oder unseren Filialen und Vertretungen können Sie einen Speziallack beziehen, mit dem Sie die schadhaften Stellen ausbessern. Es muß allerdings unbedingt ein Bootslack sein! Vor dem Lackieren die schadhafte Stelle gründlich säubern, eventuell mit Glaspapier und Benzin von Talkum, Wachs usw. reinigen; sonst trocknet der Lack nicht. Dunkle Flecken ebenfalls entfernen; der Lack ist durchsichtig. 
Daß Holz arbeitet, ist ganz natürlich und eine bekannte Tatsache; mit keinem Mittel kann man diesen Vorgang verhindern. Der Gerüstlack wird infolgedessen langsam rissig; Feuchtigkeit und Fäulnis können eindringen. Deshalb von Zeit zu Zeit das gesamte Gerüst sorgfältig reinigen, nachlackieren und auf diese Weise gegen Eindringen von Feuchtigkeit schützen. Wichtig! Nur trockene Gerüstteile lackieren und nicht in der Sonne. In der Sonnenhitze verdunstet das Lösungsmittel zu schnell. 
Außer dem Gerüstlack können Sie von unseren Filialen und Vertretungen oder auch direkt ab Werk Verdeck-Imprägnierung (blau, khaki und rot), Gummifarbe (silber, rot und blau), Gewebe-Kielstreifen und Spezial-Gummilösung beziehen; In unserem Katalog finden Sie alles angeboten. 
Vorsicht, wenn Sie zum Verdünnen dieser Lösungen oder reinigen der Bootshaut Benzin verwenden. Feuergefährlich ! Deshalb keinen der vorgenannten Artikel in einem zu
- 6 -
kleinen Raum verarbeiten oder in einem Raum, in dem Feuer oder eine Flamme brennt. Aber auch nicht in der Sonne, die Lösungsmittel verdunsten dann zu schnell.
Wie Sie das Verdeck im allgemeinen pflegen, besprachen wir schon auf Seite 3. Nach mehrjährigem Gebrauch können Sie es, wenn Sie es für erforderlich halten mit unserer farbigen Verdeck-Imprägnierung (feuergefährlich) nachbehandeln; sie enthält zusätzlich einen Farbstoff. imprägnieren heißt aber nicht auffärben. Zuviel Imprägniermasse und zuviel Farbstoff machen den Verdeckstoff brüchig. Fett- und Schmutzflecken lassen sich auch durch unser Imprägniermittel nicht ganz überdecken. Vor Gebrauch unserer farbigen Verdeck-Imprägnierlösung : Verdeck mit sauberem Wasser, Kernseifenlösung und einer weichen Bürste gründlich säubern, mit handwarmen Wasser nachbürsten, um die Seifen- und Schmutz-Rückstände zu entfernen und völlig trocknen zu lassen. Die Imprägnier-Masse vor dem Gebrauch umrühren, evtl. mit reinem Benzin (feuergefährlich) nachverdünnen, bis sie ganz dünnflüssig ist. Mit einem weichen, breiten Pinsel auftragen; auch die Nähte einstreichen und die Innenseite. Schnell arbeiten, aber nicht in der Sonne! Dann vermeiden Sie Randbildungen. Einige Stunden trocknen lassen! Wenn Sie anschließend das Verdeck mit einer weichen Bürste nachbehandeln, erzielen Sie einen gleichmäßigen Ton. Unsere Verdeck-Imprägnierung und Gummifarbe enthalten einen hohen Prozentsatz Benzin. Wenn Sie damit größere Flächen bestreichen oder wenn Sie Benzin allein gebrauchen, dann wegen der Feuersgefahr und Explosionsgefahr im Freien arbeiten! 
Mit Gummifarbe (feuergefährlich) können Sie Ihre Bootshaut, wenn sie nach etlichen Jahren unansehnlich geworden ist, wieder auffrischen und gleichzeitig die üblichen leichten Scheuerstellen überdecken. Hier die Anleitung: Gummihaut mit Benzin sorgfältig reinigen, besonders von Wachs - sonst kann sich die Farbe mit der Bootshaut nicht verbinden - und gut trocknen lassen. Farbe gründlich umrühren und mit weichem Pinsel dünn auf-
- 7 -
tragen. Sonne meiden! Stark abgenutzte Stellen vorstreichen, 5 Stunden trocknen lassen und erst dann die ganze Gummihaut überstreichen. Wieder gut trocknen lassen, leicht einwachsen, mit Talkum einpudern und mit weicher Bürste oder weichem Lappen polieren. Stärkere Abschürfungen an den Kiel- und Kimmlinien (Rundstäbe) sollten Sie mit Gewebe-Kielstreifen überkleben.
Anleitung zum Selbstaufkleben der Gewebe-Kielstreilen: Damit Sie einwandfreien Halt erzielen, muß die Arbeit am aufgebauten Boot erfolgen. Sonne meiden! Die Gewebe-Kielstreifen werden mit unserer Spezial-Gummilösung aufgeklebt. Das ist ganz leicht. Sie zeichnen zunächst nur an, wohin die Streifen gehören, reinigen die Stellen mit Benzin und Glaspapier (fein bis mittel) recht gründlich, vor allem von Wachs und bestreichen Bootshaut und Kielstreifen mit Gummilösung, die wir in unserem Katalog für diesen Zweck anbieten. Genau wie beim Reparieren eines Fahrradschlauches müssen Sie warten, bis die Gummilösung an allen Teilen gut eingetrocknet ist; das dauert je nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Ihrer Temperatur 10 - 30 Minuten. Daraufhin nochmals bestreichen und wieder trocknen lassen! Wichtig ist, daß die Kielstreifen 10 cm unter die Gummisteven reichen und davon überdeckt werden. Kielstreifen und Gummisteven fest an die Haut drücken; mit dem Handballen oder einem harten, aber nicht scharfkantigen Gegenstand geht das sehr gut. Nach dem Aufkleben 14 Stunden in aufgebautem Zustand ruhen und trocknen lassen; dann kann die Gummilösung gut vulkanisieren. Stellen Sie beim Aerius, T 12, TS II oder T 9 fest, daß am Heck etwas Wasser eindringt, liegt das wahrscheinlich an der Verschraubung des Heckbeschlages. Im Laufe der Zeit läßt die Spannkraft des Materials zwischen Heck-Beschlag und Sechskant-Mutter erfahrungsgemäß nach. Mit einem 11 mm Sechskant-Steckschlüssel, den Ihnen Ihr Mechaniker gewiß leiht, ziehen Sie einfach die Mutter der Heckbeschlag-Schraube im Bootsinnern nachträglich fester an. Und schon
- 8 -
ist der Schaden behoben. Das Nachschrauben hat aber nur Zweck, wenn die Stelle tatsächlich undicht ist. 

Für Aerius- Master- und Passat-Besitzer!

Anleitung zum Einziehen der Bordschläuche: Bootshaut umstülpen, Schlauchtasche also nach außen. Den Schlauch legen Sie der Länge nach auf die Tasche. Ventilöffnung beachten! Mit Hilfe eines Rundstabes, der an der Spitze mit einem Stofflappen umwickelt ist, führen Sie die Schlauchspitze von einer mittleren Öffnung aus nach vorn. Die Schlauchspitze wird dabei um das Stabende gelegt. Die zweite Hälfte auf gleiche Weise einschieben. Wenn der Schlauch vollständig eingezogen und die Taschenöffnungen mit den Bändern geschlossen sind, empfiehlt es sich, den Bordschlauch nur leicht aufzublasen. Strahlenbildungen, die dabei an der Außenseite entstehen, beseitigen Sie am besten durch leichtes Abklopfen. Erst dann vollblasen! Das ist Gefühlssache. Deshalb Vorsicht und lieber auf „Stottern“ blasen. Bei übermäßigem Druck besteht die Gefahr, daß die Schlauchtaschen platzen (max. 0,2 atü). 
Falls Sie segeln: Bitte, das Segel immer trocken verstauen.
Der hochwertige Mako-Segelstoff bekommt sonst häßliche Stockflecken; sie lassen sich nicht mehr entfernen und greifen das Gewebe an. Im Bluedytex-Segel bilden Sich zwar keine Stockflecken, aber unangenehme Geruchsbildung und Wasserflecken bleiben auch da nicht aus. Deshalb jedes Segel sobald wie möglich trocken. Wollen Sie Ihre Besegelung einmal waschen, können Sie für den Mako-Segel-Stoff jedes handelsübliche Feinwaschmittel verwenden; Bluedytex behandeln Sie bitte wie Perlon-Gewebe. Tesaband, in unserem Klepper-Buch angeboten, eignet sich ganz vorzüglich für behelfsmäßige Schnellreparaturen. Kleine Risse und Löcher in Verdeck und Haut können Sie damit reparieren; bitte mit Tesaband außen und innen überkleben. Es hat die angenehme Eigenschaft, sich auch mit der feuchten Bootshaut zu verbinden. Ordnungsgemäß reparieren Sie

- 9 -
ihre Bootshaut ja später mit unserem Flickzeug, ebenfalls im Katalog verzeichnet. Der Arbeitsvorgang ist der gleiche wie beim Aufkleben von Gewebe-Kielstreifen. Viele Wettkämpfer schonen ihr Boot, indem sie die Kiel- und Kimmlinien (Rundstäbe) beim Training vorübergehend mit unserem 5 cm breiten und 25 m langen Tesaband überkleben. 
Wer gut schmiert.....
        hat länger Freude an seinem Bootswagen.
        Gönnen Sie deshalb den Naben hin und wieder einen 
        Tropfen Öl oder etwas Fett; sie danken es Ihnen. Aber bitte so sparsam ölen oder fetten, daß nichts an die Bootshaut kommt! Öl und Fett sind bekanntlich gummifeindlich. Grundsätzlich möchte ich Ihnen empfehlen, die übrigen Metallteile des Bootswagens mit farblosem Bootswachs einzureiben; es bietet guten Rostschutz, schadet aber der Gummihaut Ihres Bootes nicht. Mit salzhaltigem Meereswasser dürfen Sie ihn nicht in Berührung bringen. Läßt sich das nicht vermeiden, dann bitte den Wagen besonders sorgfältig pflegen: Vorher einwachsen, die Naben ölen, beizeiten mit Süßwasser reinigen und wieder gegen Rost mit Wachs einreiben. 
Pkw-Besitzer transportieren das aufgebaute Boot hin und wieder kieloben oder kielunten auf dem Dachgepäckständer. Bitte, beachten Sie die polizeilichen Bestimmungen! Sorgen Sie bitte dafür, daß die Auflagestellen des Bootes auf weichem Material ruhen, und zwar vorn etwas tiefer als hinten. Dann hat der Wind weniger Angriffsfläche und kann das Boot nicht so leicht hochheben. Sitzluke schließen! Als Befestigungspunkte kommen in erster Linie die Verstrebungen des Gepäckständers in Frage. Am einfachsten spannen Sie die Gurte vom und hinten quer über den Bootskörper. Wichtig! Ich empfehle Ihnen, das Boot vorn unbedingt durch 2 Gurte zu sichern. Reißt einer infolge der enormen Kraft des Fahrtwindes, wird der zweite das Boot noch niederhalten. Ein vorn ungesichertes Boot
- 10 -
würde der Fahrtwind sofort heben und davontragen. „Der kluge Mann baut vor!“ Deshalb: Überprüfen Sie vor jeder Fahrt die Beschaffenheit der Halterungen, Leinen, die vom Bug oder Heck aus nach den Stoßstangen geführt werden, zeigen dem Fahrer sofort an, wenn sich die Bootslage verändert. Aber bitte beide Leinen nur mäßig spannen, sonst verformt sich der Bootskörper. 
Der Winterschlaf......
Eine betrübliche Geschichte, wenn Sie am Ende der Paddelsaison Ihr Klepper-Boot zum Winterschlaf herrichten müssen. Und während Sie beim Sortieren und Einkleben Ihrer Ferienfotos immer wieder fragen: „Weißt Du noch...“, haben Sie hoffentlich Ihr Boot, falls es notwendig war, zur Generalüberholung eingeschickt! Bitte, nicht erst im Frühjahr, wenn Sie losfahren wollen.
Übrigens: In den: Monaten September, Oktober und November können wir Boote und Zelte innerhalb kurzer Zeit reparieren. Später ist uns das nicht mehr möglich. Und warum? Schon in den ersten Dezembertagen setzt die serienmäßige Fabrikation unserer Boote und Zelte ein. Dann haben alle Hände so viel zu tun, daß wir uns nur sehr schwer mit Reparaturen befassen können und uns lange Lieferfristen vorbehalten müssen. Deshalb merken Sie sich, die günstigen Reparatur-Monate: September, Oktober, November. Überwintern kann Ihr Boot in unserem Werk allerdings nicht; dafür fehlt uns der Platz. 
Wichtig! Sollten sie das Gerüst zum Nachlackieren in unser Werk schicken, dann bitte vorher gründlich abschleifen und reinigen, wie auf Seite 6 beschrieben. Das kann in unserem Werk leider nicht geschehen; dafür fehlen uns die Arbeitskräfte. Außerdem würde das zeitraubende Reinigen in unserem Werk auch hohe Kosten verursachen. Kommt Ihr treuer Wandergefährte von den Klepper-Werken geheilt zurück oder, wenn Sie Ihn ohne ambulante Behandlung für den Winterschlaf herrichten können, Pflegen Sie bitte Haut und Gerüst wie weiter vorn beschrieben. Nehmen wir an, sie wollen das Boot zerlegt in den Taschen aufheben: Dann wickeln Sie vorteilhaft Bug- und Heck-
- 11 -
beschlag der Haut in Papier ein. Die Haut der Länge nach so falten, daß das Verdeck innen liegt, und dann vom Bug und Heck aus. Aber nicht scharf knicken! Die Gerüstteile trocken und mit  sorgfältig eingewachsten Beschlägen in Stab- und Spantentaschen aufheben. Dann können Sie Ihr Klepper-Boot in der Wohnung oder auf dem Dachboden aufbewahren, jedenfalls in einem trockenen Raum, nicht im feuchten Keller oder in der feuchten Garage. Wollen Sie es aufgebaut im Bootshaus lagern, dann nur, wenn das Bootshaus nicht über oder nahe am Wasser steht. Haut und Gerüst unbedingt vorher getrennt gut trocknen lassen. Beim Lagern achten Sie bitte darauf, daß auf jeden Tragholm oder Traggurt ein Spant trifft; dann können sich Gerüst und Haut nicht verziehen. Und lesen Sie nochmals, was auf Seite 5 vom Abdichten der Sitzluke geschrieben steht. So kann Ihrem Klepper-Boot aber auch gar nichts passieren. 
War das nun schwierig? Kaum! Aber wissen muß man’s. 

Fahr fröhlich in die weite Welt
mit Klepper-Mantel, -Boot und -Zelt !

KLEPPER-WERKE 82 ROSENHEIM
Telefon 2361
Größte Faltbootwerft der Welt!
(Angaben von 1965)

Brief von 1965 mit der eigenhändigen Originalunterschrift von Hans Klepper