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Ungewöhnliche Faltboote
 Laute - Klappboot Dr. Werner - Faltboot Blech - Segmentboot Teleskop - Metallgerüst
Den historischen Prospekt der Laute-Werft aus dem die folgenden Texte und Bilder stammen, stellte Hubertus Spickschen zur Verfügung.
Klappboot Baumuster K 2
Dr. Ing. Laute Werft Beuel - Bonn
Größte Länge: 4,93 m           Größte Breite: 0,88 m          Seitenhöhe: 0,24 m
BAUART: Unser Klappboot besteht aus vier einzelnen Abteilungen, welche an den Enden wasserdichte Schotte tragen. Im aufgebauten Zustande sind die Einzelabteilungen durch 10 Flügelschrauben miteinander verbunden. Die beiden Mittelabteilungen tragen am Süllrand einen Drehzapfen, um welchen sich die Mittelabteilungen beim Zusammenlegen des Bootes klappen lassen.   Die Endabteilungen werden vorher in die Mittelabteilungen eingelegt, sodaß nach dem Zusammenklappen ein fester, verschließbarer Kasten von den Abmessungen 130 X 63 X 88 (70) cm entsteht, in welchem sämtliches Zubehör untergebracht ist.
Zur leichteren Beförderung lassen sich Räder mit 

 Achsstummeln in hierzu vorgesehene Achsbuchsen einstecken, sowie 2 Rundstangen als Handgriffe am oberen Ende des Kastens herausziehen. Die Räder können im Bedarfsfalle auch in das aufgebaute Boot eingesteckt werden und gestatten dann ein bequemes Rollen des Bootes. 
Um die erforderliche Längsfestigkeit sicherzustellen, sind im Boden des Bootes durch alle Abteilungen laufende Längsversteifungen angeordnet. Dadurch erhält das Boot auch im Seegang die Steifigkeit eines starren Holzbootes. Trotzdem konnte das Gewicht des Bootes mit Zubehör auf 40 kg beschränkt werden. Die Endabteilungen weisen im Deck runde Luken von 300 mm lichter Weite auf, sodaß auch größere Ausrüstungsgegenstände sowie die Räder verstaut werden können. Zahlreiche Einzelheiten der Bauart sind durch Gebrauchsmuster und Patentanmeldungen geschützt.
BAUSTOFFE: Außenhaut, Deck und Bodenbretter des Bootes bestehen zum Zwecke der Gewichtsersparnis aus Gabun-Sperrholz. Durch die ausschließliche Verwendung von Tego-filmverleimten Sperrplatten ist garantierte Wasserfestigkeit gesichert, zumal da die Kanten durch Kupferblechbeschlag geschützt sind. Die genannte Leimart wird von der Th. Goldschmidt A.G. in Essen hergestellt hat sich bei zahlreichen Untersuchungen, auch im Staatl. Materialprüfungsamt in Dahlem als unter Garantie wasserbeständig erwiesen, sodaß sie heute unter anderem im Flugzeugbau und bei Flugzeugschwimmern vielfach Verwendung findet. Die im Boot angeordneten Verbände, sowie das Süll bestehen teils aus zähem Ulmenholz oder hochwertigem Leichtmetall. Die Schotten sind aus Gabun hergestellt. Sämtliche Bauteile sind mit allerbestem Bootslack mehrfach lackiert.
BESONDERE  VORZÜGE: 
1. Das Aufbauen, ebenso wie das Abbauen, lässt sich ohne Kraftanstrengung auch von Ungeübten in 10 Minuten ausführen, da nach dem Aufklappen des Bootes nur die Endteile an die Mittelteile anzulegen und 10 Flügelschrauben anzuziehen sind.
2. Das Klappboot ist unsinkbar, da es im wesentlichen aus Holz besteht und die Endabteilungen bei gekentertem Boot einen hohen Auftrieb abgeben.
3. Da die Endabteilungen wasserdicht abgeschottet sind, können die dort untergebrachten Gegenstände nicht vom Spritzwasser, welches in den Sitzraum gelangt ist, durchnäßt werden.
4. Das Klappboot bildet in zusammengelegtem Zustande einen verschließbaren Kasten, in welchem alles Zubehör sowie Ausrüstungsgegenstände untergebracht werden können.
5. Durch Einstecken von Achsstummeln mit Rädern läßt sich das Klappboot sowohl in zusammengelegtem Zustande, also auf dem Wege von und zur Aufbaustelle, als auch in aufgebautem Zustande, also beim Umfahren von Hindernissen, leicht rollen.

6. Infolge seiner Festigkeit ist das Klappboot besonders widerstandsfähig gegen Grundberührungen und ähnliche Beanspruchungen. Auch im Seegang bewahrt es seine Form und glatte Oberfläche, was für ein sicheres und leichtes Paddeln von Bedeutung ist. Bei Verwendung eines Seitenbordmotors ist die hohe Festigkeit eines Holzbootes, dessen Bauteile durch Benzin und Oel nicht angegriffen werden, von hohem Wert.
7. Durch seine breiten Bodenbretter, sowie die in jedem Sitzraum angebrachten Schwalbennester, bietet das Klappboot eine außergewöhnliche Bequemlichkeit. 
8. Durch geeignete Formgebung, vor allem durch Verwendung eines schiffsmäßigen Sprungs, d. h. durch Hochziehen der Enden, erhält das Klappboot neben guten Fahreigenschaften auch ein gutes Aussehen, welches durch die Naturlackierung noch gehoben wird.
PREISE: (von 1935)
Boot, Baumuster K 2
2 Rückenlehnen                      je 5,- 
Fußsteuerung
Bodenbretter für Endräume
2 Paddel                                je 7,- 
Räder mit Achsstummeln
Spritzdecken
Mast mit 1,5 m² Luggersegel, Spieren, Fall u. Schoot
Fangleine
2 Rückenlehnenkissen           je 2,- 
2 Sitzkissen                          je 3,-
 RM
360,-
10,-
18,-
5,-
14,-
13,-
20,-
22,-
1,-
4,-
6,-
Wilhelm Dimmers, Bonn.

Das Dr. Werner - Boot  (Einer-Klasse E.I.)
Entworfen von Oberingenieur C. E. Heymann
Eine neue, interessante Konstruktion ist das Dr. Werner – Faltboot mit „Wernerit“ – Haut, wie es in Hamburg und Bremen ausgestellt war und zwischenzeitlich fabriziert und noch verbessert worden ist.
Da es auf sonstigen Ausstellungen, insbesondere auf der Faltbootausstellung in  München und auf der Awa in Potsdam leider nicht zu sehen war, ist es bis jetzt nur einem beschränkten 
Interessentenkreis bekannt geworden und eine Beschreibung seiner Herstellung und Eigenart auf Grund einer Besichtigung auf seiner Bauwerft in Darmstadt dürfte daher von allgemeinem Interesse sein. Die beigefügten Pläne eines nunmehr ebenfalls in die Fabrikation aufgenommenen Einers in Rennform und Ausführung erläutern eine solche bestens.

Das aufgebaute Boot mit der Steuerflosse am Heck

Das Werner – Boot besteht aus der von Dr. Ing. Günther Werner in Darmstadt erfundenen und dem Erfinder patentierten „Wernerit“ – Haut. Dieselbe wird in Tafeln bestimmter Größe fabriziert, von denen je nach Länge des Bootes vier bis fünf zur Herstellung der Bootshaut erforderlich sind. Sie werden durch aufgenietete Querstreifen verbunden, während die Breite der Tafeln dem Umfang des Bootes entspricht. Diese Haut ist absolut glatt lackiert wie diejenige eines Rennruderbootes und wird den Querschnittsformen des Bootes entsprechend zugeschnitten. (Siehe Aufriß der „abgewickelten Haut“.) 
„Wernerit“ ist auf beiden Seiten (also innen und außen) poliert glatt, ferner außerordentlich zäh und hart, so daß der Stoff selbst von spitzen Gegenständen wie Messer oder Nägeln, nicht durchstoßen und auch nicht mit Schere oder Messer geschnitten werden kann. Dabei ist „Wernerit“ jedoch sehr biegsam, so daß die fertige Bootshaut der Länge nach von vorn bis hinten auf etwa 20 cm Durchmesser zusammengerollt werden kann. Die gänzlich zusammengerollte Wernerithaut stellt von dem neuentworfenen Einer eine Rolle von nur etwa 30 cm und (dem Bootsumfang entsprechend) von 85 cm Länge dar.

Haut und Gerüstteile, auseinandergebreitet zum Aufbau. 
Die an der Haut befestigten Spanten-Glieder.

Wernerit ist endlich auch noch absolut unempfindlich gegen Süß-, Seewasser und Fäulnis, sowie Eindringen von Schmutz oder sonstigen zersetzenden Stoffen.
Originell und neuartig ist auch der Innenausbau des Dr. Werner – Bootes, das bei der Starrheit der in die Bootsform gebogenen Wernerithaut nur wenige Querverbände erfordert, die hauptsächlich nur die Form des Bootes bedingen. Längsstäbe oder Kiel besitzt dasselbe überhaupt nicht, 
sondern als Längsverband nur ein paar kurze Kimmstringer, Dollbaum, Decksträger und Waschbord. Die Querspanten (überhaupt nur drei Stück) sind aus einer Anzahl Gliederstücke hergestellt und mit der Wernerithaut fest vernietet. (Siehe Projektion der „abgewickelten Haut“.) Sie lassen sich also mit der ausgebreiteten Haut flach auseinander legen. Beim Zusammenbiegen derselben stellen sie die entsprechende Querschnittsform des Bootes her, die durch übergelegte, mit dem außenliegenden Dollbaum verbundene Decksbalken darin erhalten wird.

Rißzeichnung des Einers Kl. E I
Die vorn und hinten aufgeschlitzte Bootshaut wird nach dem Aufbiegen durch übergestreifte Messingsteven (mit besonderer Dichtungsvorrichtung) in Form gebracht und wasserdicht geschlossen, wonach nach einlegen der Kimmstringer, anbringen des Decküberzuges und des Waschbordes das Dr. Werner – Boot fertig aufgebaut ist.  Die Sitze, kettenartig hergestellt und in beliebige Lage auch für die Beinhaltung verstellbar, werden am Waschbord bzw. an den Decksbalken aufgehängt. Neuartig ist endlich auch noch die Steuerausrüstung des Dr. Werner – Bootes, die durch Verwendung von Wernerit ermöglicht wurde. Sie besteht aus einer fest am Hintersteven angebrachten Flosse, die feststehend als solche , durch Fußsteuerung mit Joch, aber auch als besonders wirkungsvolles biegsames Ruder betätigt werden kann.

Die Verpackung des Wernerbootes. 
Die Haut wird über die Gerüstteile gerollt.

Mit alledem hat das Dr. Werner – Boot reine Rundspantform, die wie der neue Einer auch in besonderer Formschönheit hergestellt werden kann und ist bei der Leichtigkeit seines Materials (der Wernerithaut) sowie Einfachheit seines Innengerüstes außerordentlich leicht. Der Zweier wiegt fahrbereit 20,2 Kilo, der neue im Bau befindliche Einer dürfte sogar kaum schwerer als 14 Kilo werden, also leichter als ein hölzerner Schwedeneiner.
Zu Boot oder Gepäck hat Dr. Werner noch einen zusammenlegbaren  zweirädrigen, mit Gummirädern versehenen Transportwagen konstruiert und gebaut, mit dem das aufgebaute Boot oder der Sack mit Haut und Zubehör mittels besonderer Anhängevorrichtung als Anhänger von Fahrrad oder Motorrad transportiert werden kann. Alles zusammen bedeutet einen wertvollen Fortschritt in der Faltbootfabrikation, Haltbarkeit der Faltboothaut und Formgebung des Faltbootes.
 
Nach einem Artikel in der Zeitschrift KANU-SPORT von 1927
Ein Versuch mit dem Werner – Boot

Gelegentlich der Kanuausstellung in Bremen sah ich einen neuen Faltboottyp, der bei mir als altem Freund der Berge Interesse erregte. Allerdings hatte ich anfangs einige Bedenken, ob die Haut einer stärkeren Inanspruchnahme gewachsen ist. Der Erbauer dieses Bootes, Dr. Werner aus Darmstadt, lud mich daraufhin ein, eine Probefahrt mit diesem Boot zu unternehmen. Obwohl ich nicht für mich in Anspruch nehme, sachverständig in Faltbootsachen zu sein, so gibt es schließlich technische Allgemeinheiten, die auch der Laie zu beurteilen vermag. Ich habe das Boot in einem der Bremer Kanäle erprobt, an dessen Ufer mich der Erfinder führte. Ich ließ es mir nicht nehmen, das aufgerollte Boot auf seinem kleinen Bootswagen an den etwa 20 Minuten entfernten Kanal zu schieben. Das Boot schien mir nicht schwerer, als der Rucksack, den ich in meiner Jugend gelegentlich auf Skihütten schleppte. Unter Anleitung des Erfinders gelang es mir, das Boot in ca. 20 Minuten fahrbereit zu machen. Nach einiger Übung wird es mir gelingen, das Boot in einer Viertelstunde ohne Übereilung fertig zu machen. 


15 Minuten sind doch eine recht kurze Zeit zum Aufbau eines Faltbootes, zumal, wenn man den Aufbau allein bewerkstelligen muß. Am fertigen Boot fiel mir seine Steifigkeit und Glätte auf, die denen eines Holzkanus nicht nachzustehen schienen. Die Steifigkeit des Bootes ist so groß, daß auf die Konstruktion von Längsspanten verzichtet worden ist. Die Stabilität des Bootes schien mir normal. Dann machte ich Widerstandsversuche. Die Reibung im Wasser war infolge der außerordentlichen Glätte der Haut so gering, daß mich das Paddel so schnell wie der Gebrauch der Doppelriemen im leichten Ruderboot forttrug. Mindestens ein dutzendmal fuhr ich, um die Brauchbarkeit des Bootes im Wildwasser zu erproben, gegen Pfähle und Steine, wobei das Boot federnd zurückprallte, ohne irgendwelchen Schaden zu nehmen. Nach Beendigung der Fahrt wischte ich die Haut mit einem Lappen trocken. Nach dem Aufrollen und Verpacken war das Boot nicht schwerer als zuvor. Das ist alles was ich über dieses neue Boot berichten kann. 
 
W. Rickmer-Rickmers in der Zeitschrift „Fluß und Zelt“ von 1927
Einen weiteren Artikel zum Dr.Werner-Boot entdeckte Reinhard Steinke in der Zeitschrift "Die Umschau" von 1927. Nachzulesen auf seiner Faltbootfalter-Seite 

Blech-Segmentboot 
von Stelzer & Co München 
Zerlegbare Metallboote von Stelzer aus Duraluminium lassen sich in sechs Teile zerlegen. Diese Teile sind alle teleskopartig ineinander zu schieben, so daß ein Paket von 90 cm Höhe, 70 cm Breite und 35 cm Tiefgang entsteht. Trotzdem diese Boote streng genommen nicht zu den Faltbooten gehören, habe ich mich dem Umstand, daß sie im zerlegten Zustande nur wenig mehr Raum als gleich große Faltboote einnehmen, nicht verschließen können. 
Das Gewicht des Bootes ist zudem außerordentlich gering, es beträgt nur 24 kg, Bug- und Heckteile sind abgeschottet, so daß es unsinkbar ist. Die Verbindung der sechs einzelnen Teile miteinander erfolgt durch Nut und Feder, die mit einer Gummischnur abgedichtet werden. Es wird auch mit Mittelschwert, zum Segeln geeignet, geliefert.  Wie weit sich nun diese Konstruktion bewährt, wird erst die Zukunft lehren. Voraussetzung für den Erfolg ist aber die Bedingung, daß die Verbindungen der ineinander greifenden Abschnitte des Bootskörpers auch den Beanspruchungen im Wellengange gewachsen sind.
(Zitiert aus „Kanubau und Segeln“ von Artur Tiller, 
Verlag Klasing und Co. GmbH Berlin 1926 S. 322 ff)


Teleskop - Metallgerüst 
"Das Metall – Faltboot"
Von Patentanwalt Max M. Wirth, Frankfurt a. Main
Bisher galt die Ansicht, daß Metall beim Faltbootbau nur im beschränktesten Maße Verwendung finden soll, teils wegen des Gewichtes, teils wegen der Biegsamkeit, oder anderer unerwünschter Eigenschaften. Man hat trotzdem verschiedentlich den Versuch gemacht, wenigstens die Spante aus Metall, Duralumin oder dergleichen herzustellen, nachdem die ersten Versuche mit emaillierten Rohrspanten sich in keiner Weise bewährt hatten, Abb. 1   Heckteil zusammengeschoben
da zum Teil Rostflecke oder nicht wieder auszugleichende Knicke oder Beulen die Verwendung an sich verboten. Abgesehen von Schrauben, Muttern, Stiften oder dergleichen mied daher der Faltbootfahrer solche Boote. 
Diese Ansicht muß nun gründlich revidiert werden, nachdem auch auf dem Main ein Faltboot erschienen ist, bei dem nicht nur das Gerüst, sondern überhaupt alles, außer Haut und Paddeln, aus Leichtmetall hergestellt ist. Nach langen Versuchen ist es gelungen, ein Boot zu schaffen,
 bei dem sowohl sämtliche Stäbe (Spieren) und Spanten, als auch Waschbord, Rückenlehnen und Bodenrost aus dem gleichen Metall bestehen. Der besondere Vorteil der Bauart besteht darin, daß die Stäbe nach Art eines photographischen Stativs auseinander geschoben werden können. Dies gestattet, daß der Bootskörper nur aus zwei Teilen besteht, dem Bugteil und dem Heckteil, die in der Mitte des Bootes zusammen gefügt werden. Ein solcher Teil ist in Abb. 1 zusammengeschoben und in Abb. 2 auseinandergezogen dargestellt. 
Abb. 2
Bugteil auseinandergezogen
Die Stäbe bestehen aus U-förmigen, nicht ganz ein Meter langen Einzelteilen aus Leichtmetall, die, wie erwähnt, teleskopartig ineinander verschiebbar angeordnet sind, und ähnlich, wie beim Stativ in ihrer ausgezogenen Lage festgestellt werden. Die Verbindung in der Mitte erfolgt mittels verschiebbarer Hülsen, die ebenfalls in der Verschlußstellung festgestellt werden können. Die Befestigung der Stäbe an den einzelnen Spanten ist in der üblichen Weise mit Flügelmuttern oder dergleichen vorgesehen. Die mittleren Spanten sind dabei offen. Besonders bemerkenswert ist, daß das verwendete Leichtmetall biegsam ist. Hat sich auf dem Marsch zum Wasser oder auf der Eisenbahn ein Stab verbogen, so läßt er sich ohne weiteres wieder glatt zurückbiegen,  ohne daß die Festigkeit der Biege- oder Knickstelle leidet. Die Biegsamkeit gestattet aber auch einen Waschbord aus diesem Metall in ganz der gleichen Weise anzubringen, wie es mit den flachen Holzplatten möglich ist. Ebenso besteht der Fußrost aus Leichtmetall-Stäben, auf denen, in Form und Größe den üblichen entsprechend, flache Metall-Plättchen angebracht sind. Die Rückenlehnen aus Metall sind ebenfalls an Metallstäben angelenkt, die die beiden Bootsseiten miteinander verbinden. Das fertige, elegante Gerüst ist in Abb. 3 zu sehen, das in zwei Teilen in die Haut geschoben und in üblicher Weise durch Gelenk gespannt wird. Das fertige, stabile Boot liegt gut im Wasser und hat leichte Lenkung! 
Abb. 3
Das Ueberraschende dieses Metallbootes ist aber , daß es nur die Hälfte eines der marktgängigen Boote wiegt und auch nur etwa die Hälfte eines solchen kostet, wobei noch die Annehmlichkeit vorhanden ist, daß die Tragtaschen sehr kurz und leicht sind. Der Bau aus Metall hat ganz besondere Vorzüge, da ein Quellen von Holzteilen bei Naßwerden nicht in Frage kommt und das jährliche Lackieren auch fortfällt, ganz abgesehen von Holzbrüchen und anderen mit Holz verbundenen Nachteilen. 
Doch nicht nur das ganze Bootsgerüst, sondern sogar die Haut selbst ist mit diesem Metall bewehrt. In sehr sinnreicher Weise ist in dem im Wasser befindlichen 
 Teil der Haut eine Art Schuppenpanzer zwischen den Schichten einvulkanisiert, aus dem gleichen Leichtmetall, der sich so übereinander verschiebt, daß die Haut zusammengelegt werden kann. Diese braucht nicht mehr aus den heute allzuviel verwendeten, zahlreichen Schichten zu bestehen, sondern es ist nur eine Außen- und eine Innenschicht erforderlich, so daß die Haut nicht mehr wiegt, wie die bisher benutzten. Verletzungen durch Glas, Steine oder dergleichen können daher nur an der äußeren Schicht eintreten. Nach weiterer Durchbildung der konstruktiven Einzelheiten wird das neue Metallboot ein leichtes und billiges Sportgerät sein. 
 
(Aus der Zeitschrift KANU-Sport von 1927)