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MTW - Kolibri
 Der Kolibri - "Urahn" Aufbauanleitung des Kolibri - "Urahn"
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Der Kurzzweier Kolibri wurde über die Jahre ständig weiterentwickelt.
Hier die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale im Überblick.
Kolibri "Urahn" Kolibri 2 Kolibri 3 Kolibri 4 Kolibri Tramp
 Süllrand hochkant Süllrand liegt flach zum Oberdeck
Schrägstäbe keine Schrägstäbe im Bug- und Heckbereich 
Massivholzspanten ausgesägte Sperrholzspanten
Lehnen vorne an Querholz hinten am Spant bauartgleiche Lehnen stecken in Löchern an der Innenseite des Süllrandes
Zwei-Streifen-Lehnen ovale Lehnen rechteckige Lehnenform
Alu - Klapphaken "Schlüsselloch"-Beschläge an Süll und Dollbord Haken aus Rundmaterial greifen in Bohrungen 
keine Vorsatzsteven Vorsatzsteven (Tothölzer) vorne und hinten  Vorsatzsteven nur hinten 
breiter massiver Bugbeschlag aus Aluguss schmale Stevenschiene kein Beschlag am Vordersteven
Spant 1 und 6, 2 und 5 sowie 3 und 4 sind jeweils deckungsgleich vorne und hinten unterschiedliche Spantformen
keine Seitenluftschläuche Seitenluftschläuche
Gerüst mit 6 Spanten 7 Spanten
Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn von einigen Typen gab es verschiedene Varianten. Der Urahn wurde beispielsweise sowohl mit Gummihaut als auch mit PVC-Haut gefertigt  Den Kolibri 3 gab es mit Scharnieren und mit Steck-Klapp-Verbindern auf dem Süllrand. Weitere Übergangs- oder Mischformen sind durchaus möglich. 
Wir wären dankbar für ergänzende Informationen um diese Übersicht weiter zu präzisieren.

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Der Kolibri "Urahn"
Anke Klingelhöfer überließ uns die Bilder und die Informationen zur Beschreibung ihres Bootes
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Geschichte des Bootes: Es muss einmal bei einem Verein in/bei Kassel angemeldet gewesen sein. Fragmente einer Schrift deuten auf "OWV ... Kassel" hin. Dann wurde es im Süddeutschen Raum gebraucht gekauft und nun von Anke erworben. Dazwischen muss aber (den Gebrauchsspuren nach) einiges passiert sein. Zunächst gab es einige Probleme das Boot zu identifizieren. Betrachtet man jedoch die grundlegenden Maße und die Konzeption des Bootes, kann es sich nur um einen frühen Kolibri handeln. Das bestätigt sich auch, wenn man die verschiedenen Beschläge mit den von der Mathias - Thesen - Werft bei anderen Booten verwendeten Beschlägen vergleicht. Es ist ein ein Kolibri der ersten Generation. . DATEN:
Länge: 4,45m (ohne Haut)
Breite: 0,77m (ohne Haut)
Süllrand: 2,27m lang 
Spanten: 6 (4 geschlossene, 2 offene)
Haut: Gummi (silbern gestrichen) 
Oberdeck: Baumwolle (blau)
Luftschläuche: keine
Gerüst: sehr feinfaseriges Massivholz. (kein Leimholz.)
Aufgemalter Text auf der Haut: KN 817-75
Nummer auf einem Blechschild: 3289/63 ( Baujahr 1963?)

Mit 4,45 m hat dieser Zweier eher die Länge eines Einers.
Bug und Heck des Bootes haben die gleichen Querschnitte. 
Dies ist eines der grundlegenden Merkmale aller Kolibris.
Eine solche symmetrische Bootsform ist zwar ungewöhnlich,  sie vereinfacht und verbilligt jedoch die Fertigung beträchtlich.

Das Gerüst ist sehr aufwendig überwiegend aus Massivholz gebaut. Fast schon Kunsttischlerei! Hier wird der Unterschied zu den jüngeren Kolibris besonders deutlich. Vergleicht man sie mit den Bildern ganz oben am Anfang der Seite, mag man es gar nicht glauben, dass das ein Kolibri sein soll. Geteilte Lehnen mit einer Aussparung für das Rückgrat waren eine Mode der frühen Faltboot-Jahre. Man sieht sie auch häufig bei anderen alten Booten. Sie sehen unbequemer aus, als sie sind.

Die Spanten am Bug haben prinzipiell die gleiche Form wie die Spanten am Heck. Später sägte man die Spanten einfach aus einem Stück Sperrholz. Das ging schneller und war billiger. Die beiden vorderen und auch die beiden hinteren Spanten sind jeweils durch zusätzliche Diagonalstreben verbunden.

Diese führen vom äußeren Rand des vorletzten Spants 
zum unteren Mittelpunkt des letzten Spants.

Solche zusätzlichen Verstrebungen verbrauchen sehr 
viel Platz und wurden bei späteren Typen weggelassen.
Die Alubeschläge an Bug und Heck sind wieder ganz typische
MTW-Teile. Der Delphin 85 hatte haargenau die gleichen.
Später verwendete man das gleiche Senknorm-Ruder wie 
Pouch und verzichtete völlig auf den dicken Bugbeschlag.
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Die typischen Steck-Klapp-Verbindungen der vierkantigen Senten und die (etwas größeren), der Seitenwände wurden bei allen nachfolgenden MTW-Booten beibehalten.

Die Seitenwände werden mit den gleichen schwenkbaren Aluhaken gesichert wie der Süllrand. Sie fanden auch beim Delphin 85 Verwendung. Von diesem hochkant stehenden Süllrand kam man dann wieder ab und wählte (warum auch immer) bei den Nachfolgern eine flach liegende Anordnung. 

Der vordere Sitz besitzt eine Ausparung und wird auf Spant 4 mit zwei kleinen Aluwirbeln befestigt

Die Süllrandleisten werden von achtern mit einer Hohlkehle auf
 Kederschnüre am Rand des Oberdecks aufgeschoben. Die
obere Nut diente zur Befestigung der Spritzdecke. Auch die
Spritzdecke des Delphin 85 wurde auf diese Weise befestigt.

Backbord- und Steuerbordsüll treffen sich vorn in einer spitzen Tasche aus Bootshautmaterial. Bei den Nachfolgemodellen vergrößerte man diese Tasche so weit, dass die (hier noch sichtbare) Verbindungsstelle zwischen der vorderen Firstlatte und Spant 5 abgedeckt wurde.

Auf der Innenseite einer Sülleiste fand sich dieses kleine Abziehbild. Es handelt sich um ein Gütezeichen des DAMW (Deutsches Amt für Material- und Warenprüfung). 

Die "1" wurde für Erzeugnisse verliehen, die "dem Durchschnitt der auf dem Weltmarkt angebotenen gleichartigen oder ähnlichen Erzeugnisse entsprachen". Damit haben wir gewissermaßen den "amtlichen Nachweis", dass es sich um ein DDR-Serienprodukt handelt.
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Katrin N. stellte die Aufbauanleitung des Kolibri - Urahn zur Verfügung.
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. Faltboot - Zweisitzer .

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Aufbau des "Urahn" .
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TECHNISCHE DATEN
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Länge
. 4,50 m
Breite
. 0,76 m 
Seitenhöhe
. 0,26 m 
Tiefgang
. 0,14 m 
Gewicht des Bootes
. 24 kg
Querspanten
. 6 Stück
Gerüst
. vierteilig
Tourenbelastung
. 180 kg 
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Geeignetes Antriebsmittel : Doppelsteckpaddel 
Oberdeck aus starkem, imprägniertem Baumwollgewebe. rot, blau oder grün. Gummihaut, fünffach, silbern oder farbig oder PVC-Haut.
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  KLEIN VERPACKT - GERINGES GEWICHT - PREISWERT
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Aufbauanleitung für den
Faltboot - Zweisitzer Kolibri
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Das Gerüst des Bootes Ist vierteilig. Alle Einzelteile des Bootes werden durch Patentklinkverschlüsse miteinander verbunden. Es wird nichts geschraubt. Die 6 Querspanten sind von vorn beginnend numeriert. Die Nummer des Spantes muß bei der Montage mit der Nummer auf dem Trittboden übereinstimmen. 
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. Einzelteile der Verpackung entnehmen und geordnet, möglichst auf Rasen ausbreiten.

Aufklappen des vorderen Trittbodens.
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. ..... Steven des Schirmteiles mit Trittboden verbinden. Spant Nr. 1 in Trittboden und Spreize des Deckstabes in die vorgesehenen Schlitze der Bordleisten einsetzen, Bordleisten mit Spant verbinden. 2 der 4 Diagonalstreben in den Schlitz am Spantfuß stecken und durch Splint sichern. Einkippen des Spantes Nr. 2 und befestigen des Deckstabes an der Spantbrücke. Bordstäbe und Senten durch Einklinken der U-Verbinder verlängern. Die freien Enden der Diagonalstreben und Verlängerung der Bordleisten auf die Stifte am Spant 2 stecken. Beides durch Hakenverschluß sichern. Auf gleiche Weise wird das hintere Teil des Gerüstes mit dem Spant Nr. 6 und 5 zusammengestellt. .
. ..... Einführen der vorderen und hinteren Gerüsthälfte in die Bootshaut. Hierbei ist zu beachten, daß die 4 Senten in den vorgesehenen Halterungen an den Spanten liegen und die Bordnaht gleichmäßig sitzt. .
. ..... Die Längsspannung der Bootshaut erfolgt durch Anheben. Einrasten und Herunterdrücken des Trittbodens. Gelenke des Trittbodens durch vorgesehene Holzwirbel verriegeln. .
. ..... .Verbinden der Bordleisten durch Einklinken der U-Verbinder. In gleicher Weise erfolgt die Verbindung der Senten. Einkippen der Spanten 3 und 4 und befestigen an den Bordleisten. .
. ..... .Aufschieben der Waschbordleisten auf den Wulst am Oberdeck von hinten nach vorn beginnend mit dem Bogen. Einsetzen der Distanzbrücke mit vorderer Rückenlehne. Waschbordleisten auf Spantklauen drücken und durch Hakensperren verriegeln. Aufknöpfen der Gummistrippen am Spant 5. Einsetzen des Waschbordabschlusses, der vorderen und hinteren Sitzplatte. .
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Keine Gewalt beim Aufbau des Bootes anwenden, denn Jedes Boot wird vor dem Versand in der Werft auf- und abgebaut, Der Abbau des Bootes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.Ist der „Kolibri" mit einer PVC-Haut ausgerüstet, so sollte der Aufbau des Bootes nicht bei einer Temperatur unter 10°C vorgenommen werden.
Bei Nichtbeachtung entstehen Schwierigkeiten beim Aufbau. weil sich die Bootshaut bei Mindertemperaturen etwas zusammenzieht..Evtl. Reklamationen sind sofort der Verkaufsstelle mitzuteilen und werden nur unter Angabe der Boots.Nr. des Baujahres und Beifügung des Packzettels bearbeitet. Der Packzettel wird wieder zurückgesandt.
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Behandlung und Pflege des Bootes
Lagerung in verpacktem Zustand kühl und trocken. Lagerung in aufgebautem Zustand, wenn möglich kieloben, ebenfalls kühl und trocken. Für die Lebensdauer des Bootes ist entscheidend, daß nach Beendigung jeder Fahrt das Boot auch innen gut getrocknet wird.Die Bootshaut ist vor Verschmutzung durch Benzin und Öl zu schützen. Reparatur der Bootshaut behelfsmäßig durch Aufkleben von Leukoplast. Ordnungsgemäß wird die Reparatur durch Aufkleben von Gummireparaturflecken mit Hilfe von Gummischlauchklebern vorgenommen. Die Reparatur erfolgt in gleicher Weise wie derartige Arbeiten an Fahrradschläuchen.
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PVC-Haut kann bei kleinen Beschädigungen ebenfalls durch Aufkleben von Leukoplast behelfsmäßig repariert werden. Ordnungsgemäß wird die Reparatur durch Aufschweißen einer PVC-Folie bei einer Temperatur von ca. 220° C vorgenommen. Diese Arbeit kann mit einem erhitzten, breiten Messer, Spachtel oder besser mit einem kleinen elektrischen Lötkolben mit breitern, flachem Kolbenansatz vorgenommen werden.
Winterlagerung der Bootshaut nicht in gespanntem Zustand. möglichst abgebaut, lose gerollt oder ausgebreitet.
Wir empfehlen, vor und nach der Saison die Bootshaut mit CeravaI-Faltbootpaste zu wachsen.
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Der Kolibri ist original verpackt in:

Stabtasche

1 vorderer Schirmteil
1 hinterer Schirmteil
1 vorderer Trittboden (2 Teile)
1 hinterer Trittboden (2 Teile)
2 gebogene Waschbordleisten
2 gerade Waschbordleisten
2 Deckstäbe mit Spannleiste
4 Diagonalstreben
4 Senten Zunge - Zunge
4 Senten Zunge - U-Verbinder
2 Bordleisten Zunge - Zunge
2 Bordleisten Zunge - U-Verbinder
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Spantentasche

1 Faltboothaut mit Stevenbeschlägen
1 Spant Nr. 1
1 Spant Nr. 2
1 Spant Nr. 3
1 Spant Nr. 4
1 Spant Nr. 5
1 Spant Nr. 6
1 vorderer Sitz
1 hinterer Sitz
1 hintere Rückenlehne
1 Waschbordquerverbinder mit Rückenlehne (Distanzbrücke)
1 Waschbordabschluß
1 Steuereinrichtung, komplett, im Beutel
1 Zellophanhülle, enthaltend
Aufbauanleitung und Packzettel
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Herausgeber: VEB Mathias-Thesen-Werft Wismar, Abteilung Absatz Titelfoto: MTW Gestaltung und Druck: Druckhaus Einheit Wismar II 20 8
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 zum Kolibri 2 und Kolibri 3 zum Kolibri 4 und Kolibri Tramp
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