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MTW - Delphin 110 
(Typ 1) 
 Prospekt D110 Typ1 Produktionsübergabe Faltblatt Aufbauanleitung Bilderserie Aufbau D110/1
.
Pouch - Prospekt von 1958 zum D110 
Marian Gunkel erlaubte uns freundlicherweise, das Material aus Thomas Laags 1958er Pouch-Prospekt von www.pouch-inoffiziell.de zu übernehmen.
Der D 110 ist das große, geräumige Boot mit pneumatischer Hautspannung. Der Antrieb des Bootes kann mit Seitenbord- oder Heckmotor bis 5 PS erfolgen. Auch mit leichten Seitenbordmotoren werden gute Fahrtengeschwindigkeiten erzielt.
Länge: 4,80 m
Breite
1,10 m
Seitenhöhe
46 cm
Tiefgang
14 cm
Anzahl der Querspanten
8
Gewicht des Bootes ca.
65 kg
Zum Boot gehören:
1 Windschutzscheibe
  1 Wetterverdeck
  2 Stechpaddel
  2 Stabtaschen
  1 Spantentasche
  1 Rucksack
Delphin 110 Typ1

Hergestellt vom:
VEB WASSERSPORT- UND CAMPINGBEDARF POUCH Kr. Bitterfeld  (bis 1958)
 
Leichtmotor- oder Segel-Faltboot
Die Querspanten sind mehrschichtig wasserfest verleimt und gestatten volle Ausnutzung des Innenraumes. Die dreiteilige Bordwand gibt dem Gerüst in Verbindung mit dem festen Seitendeck beste Stabilität. Ein breiter Trittboden ermöglicht genügend Bewegungsfreiheit. Durch die vierteilige Windschutzscheibe und das zweiteilige Wetterschutzverdeck wird das Motorboot komplett. Mit Großbesegelung und Seitenschwertern ausgerüstet zeigt das Boot auch gute Segeleigenschaften. Verpackt wird es in 2 Stabtaschen, 1 Spantentasche und 1 Rucksack.
"D110" mit Wetterschutzverdeck

Bootszubehör: Besegelung für D110
Großsegel
(Schmetterlingsform mit Segellatten) ca. 4 m²
Fock 
(Genuaform mit Drahtvorstag) ca. 2 m²
insgesamt ca. 6 m² 
"D110" komplett verpackt

Die Produktionsübergabe des Delphin 110 
von Pouch an die Mathias-Thesen-Werft
Herzlichen Dank an Dr. Lange und Thomas Laag, dass sie den unscheinbaren vergilbten Zettel aufbewahrt haben.
Dieses Informationsblatt von 1958 dokumentiert neben dem Zeitgeist einer  vergangenen Epoche die Übergabe der Produktion des D 110 von Pouch an MTW. 
(Nebenstehend der Text im Wortlaut:)

ACHTUNG
Wichtige Hinweise für die Interessenten des 
Faltbootes "Delphin 110" (D 110)

Sehr verehrte Geschäftsfreunde!

Die intensive Arbeit unserer Werktätigen und ihre großen Erfolge auf allen Gebieten in unserer Wirtschaft haben wesentlich dazu beigetragen, daß neben der Stärkung unserer Deutschen Demokratischen Republik auch der Lebensstandard unserer Bevölkerung von Jahr zu Jahr gestiegen ist.

Um die Beschlüsse unserer Regierung und nicht zuletzt das V. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zu erfüllen, die ständig wachsenden Bedürfnisse unserer Bevölkerung nach Massenbedarfsgütern zu befriedigen, werden ab 1. Januar 1959 folgende Veränderungen in der Herstellung des Faltbootes "D 110" vorgenommen:
  

In kollektiver Zusammenarbeit zwischen dem VEB Wassersport und Campingbedarf, Pouch und dem VEB Mathias-Thesen-Werft, Wismar, wird die Produktion des von der MTW konstruierten und von Pouch weiterentwickelten Bootes "Delphin 110"  (D110) im Jahre 1959 von Wismar in erhöhter Auflage übernommen. Dieser Betrieb stellt ferner das gesamte Zubehör für das Boot, wie Segeleinrichtung und Bootswagen her. Wir haben uns dabei das Ziel gestellt, die Produktion der beliebten Typen, des Reisezweiers "RZ 85" und des Faltbootvieres "Delphin 110" ab 1.1.1959 wesentlich zu steigern und weiterzuentwickeln. Pouch wird außerdem die in unserem Prospekt gezeigten Faltboottypen "E 65" und "KS 75" sowie alle Zubehörteile für diese Boote herstellen. Da neben der Produktion des "D110" von Wismar der VEB Pouch im Jahre 1959 sein Produktionsprogramm außerdem noch steigert, hoffen beide Betriebe, durch die neuen Maßnahmen den Wünschen aller Faltbootfreunde nachzukommen und mehr Boote auf den Markt zu bringen.

Beide Betriebe werden alles tun, um ab sofort bei allen eingehenden Anfragen im Rahmen der Neuregelung keine Verzögerung eintreten zu lassen. Unsere werten Abnehmer bitten wir,  jetzt schon betreffs Faltboot "D 110" ihre Wünsche dem VEB Mathias-Thesen-Werft, Wismar, zu unterbreiten. Dieser Betrieb steht ihnen für alle Fragen des Absatzes ab 1.1.1959 jederzeit gerne zur Verfügung.

Der VEB Wassersport- und Campingbedarf, Pouch, dankt Ihnen für das bisher entgegengebrachte Vertrauen. Beide Betriebe werden auch in der Zukunft den größten Wert auf einwandfreie Qualität und pünktliche Belieferung ihrer Erzeugnisse legen.

 
...
VEB Wassersport- u. Campingbedarf
Pouch, Kr. Bitterfeld
...
Mathias-Thesen-Werft
Wismar


Pd 1158-58 30000 IV-2-23 3446


Faltblatt der Mathias-Thesen-Werft von 1961
Das folgende Faltblatt (60cm x 42cm) der Mathias-Thesen-Werft Wismar von 1961 erhielten wir von Winfried Jechart. (02.11.02)
 Vorderseite:
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Texte auf der Vorderseite:

DELPHIN 110
VEB  MATHIAS – THESEN – WERFT  WISMAR
DEUTSCHE  DEMOKRATISCHE  REPUBLIK
.
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.
.
EXPORTEUR:  DEUTSCHER INNEN-  UND AUSSENHANDEL  (KULTURWAREN)

BERLIN  W  8  -  DEUTSCHE  DEMOKRATISCHE  REPUBLIK
.
Druckhaus Einheit Leipzig 
III/18/211 Ag 70/223/61

Technische Daten: 
Bootslänge .............................. 4,80 m 
Größte Breite über Deck .......... 1,10 m 
Seitenhöhe ............................. 0,46 m 
Rundspanten ......................... 8 Stück 
Tiefgang etwa ......................... 0,14 m 
Tourenbelastung ............... bis 350 kg 
Gewicht des Bootskörpers etwa 65 kg 
Grundausrüstung : 
Windschutzscheibe, 
Wetterschutzverdeck, 
Ruderpinne, 
2 Stechpaddel, 
2 Sitzluftkissen, 
4 Packtaschen. 
Weiterhin sind lieferbar: 
Autosteuerung bestehend aus: 
Grundplatte mit Steuerrad, 
Steuerseil, Steuersegment, 
Bowdenzug und Unterbrecherleitung. 
Bootsstuhl "Camping" (klappbar), 
Bootswagen "LK II", 
Besegelung bestehend aus: 
Mast, Großbaum, Fock, 
Großsegel, 2 Wanten, 1 Vorstag, 
1 Traverse, 2 Seitendeckträger, 
2 Seitenschwerter, Tragflächen, 
Spritzerschotten. 
MOTORBOOT 

Formschön, schlank und schnell, wie ein richtiger Delphin, ist unser Boot. Das bestätigen uns zahlreiche Wassersportler. Schon mit einem 1 ½ PS -Seitenbordmotor ausgerüstet, erreicht der „Delphin 110“ in stehenden Gewässern auf Grund seiner hervorragenden Laufeigenschaft Geschwindigkeiten bis 12 km/h. Bereits bei Verwendung eines 7,5-PS-Heckmotors eignet sich das Boot zum Schleppfahrzeug für Wasserski. 

Leistung und Gewicht der verwendeten Heckmotore sollten 18 PS bei etwa 40 kg nicht übersteigen. Beim traditionellen Rennen um das "Blaue Band" von Schwerin 1959 überrundete Herr Gaiska mit einem „Delphin 110“ alle Fahrzeuge der Klasse "Tourenboote bis 500 cm". Das Boot war ausgerüstet mit einem  175-cm"- Heckmotor und erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 km/h. 

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 Rückseite: 
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Texte auf der Rückseite: 

Der VEB Mathias – Thesen -Werft Wismar - bekannt durch den Bau von Hochsee- und Binnenschiffen - 
fertigt auf dem Gebiet der Faltbootproduktion das Spitzenerzeugnis
“ D E L P H I N 110 ”
Motorboot - Segelboot - Tragflächenboot

In alle 3 Bootstypen läßt sich dieses Faltboot verwandeln.
Der „Delphin 110“ ist das ideale Mehrzweckfaltboot für vier Personen. Durch diese Neuheit im Sportbootbau ist ein langersehnter Wunsch vieler Wassersportfreunde in Erfüllung gegangen, ein großes, geräumiges und zerlegbares Boot zu besitzen.
Mit derselben Sicherheit, mit der Faltboote bisher die schwierigsten Wildwasserstrecken bezwungen haben, gleitet der schnittige "Delphin 110" über große bewegte Wasserflächen.
Viele Fahrten auf der Ostsee, auf Flüssen und Seen haben unter Beweis gestellt, daß dieses Großfaltboot neben ausgezeichneten Fahreigenschaften einen hohen Sicherheitsfaktor besitzt.
Es steht starren Booten dieser Größe nicht nach,. Es ist oft verblüffend, welchen hohen Belastungen der elastische und doch stabile Bootskörper standzuhalten vermag.
Wassersport, welch herrlicher Sport! Bereichert durch das Viererfaltboot "Delphin 110". Wer einmal zusehen konnte, wie in kurzer Zeit aus den Einzelteilen das Boot aufgebaut wurde, wer einmal an einer Fahrt teilnahm und die Vielseitigkeit dieses Bootes bewundern konnte, der muß ehrlich feststellen :
   Der "Delphin 110",
   das ideale Urlaubsboot!
Sicherheit und nochmals Sicherheit war die Leitidee der
ganzen Konstruktion. Der "Delphin 110" ist stabil durch eine dreileistige Bordwand in Verbindung mit einem festen Seitendeck und einem durchlaufenden Kiel aus Eiche.
Die Spanten sind gebogen, mehrschichtig, wasserfest verleimt. Sie geben dem Boot eine schöne Form und halten selbst schwersten Beanspruchungen stand. Sie behindern den Stauraum des Bootes nicht. Dos dreiteilige Gerüst, aus ausgesuchten Hölzern, ist mehrfach naturfarben lackiert.
Die Bootsbeschläge aus Leichtmetall sind eloxiert. Die Bootshaut ist mit verstärktem Kiel innen und außen gearbeitet. Ein breiter durchgehender Trittboden ermöglicht große Bewegungsfreiheit.
Die Luftschläuche verleihen dem Boot eine schnittige Form, erhöhen die Kentersicherheit und verbessern den Auftrieb in bewegtem Wasser.
Der „Delphin“ ist leicht auf- und abzubauen. Bei einiger Übung schafft man den Aufbau in 30 Minuten. Alle Bauteile sind entsprechend gekennzeichnet, die Verbindung der Senten, des Kiels und der Bordwände erfolgt durch Ineinanderstecken und Verriegeln der Klinkverschlüsse. Lediglich das Seitendeck mit Waschbordabschluß und die Steuerpacken zur Aufnahme des Ruders sind mit dem Bootsgerüst mittels Schloßschrauben und
Flügelmuttern verbunden. Alle Verbindungsteile sind so aufeinander abgestimmt, daß für den Auf- und Abbau des Bootes kein Werkzeug erforderlich ist.
Der "Delphin 110" ersetzt ein Zweimannzelt. Windschutzscheibe und Wetterschutzverdeck bieten Ihnen Schutz vor plötzlich aufkommendem Wind und Regen. Eine luft- matratze auf dem Trittboden ausgebreitet. das Wetterschutzverdeck aufgespannt und fertig ist das schwimmende Zelt, in dem zwei Personen bequem Platz finden.
Der „Delphin 110“ lässt sich  klein verpacken und ist anspruchslos. Ein Rucksack und drei Packtaschen, die größte mißt 1,85 m, lassen sich bequem mit der Bahn oder auf dem Dachträger eines PKW transportieren. Für den Transport des „Delphin 110“ besonders geeignet empfehlen wir unseren kugelgelagerten ballonbereiften Bootswagen "LK II" in stabiler Stahlrohr- und Holzkonstruktion.

Segelboot. Der „Delphin 110“ ist auch ein guter Segler. Die Erfahrungen haben nach dem Urteil unserer Kunden gezeigt, daß dieses Boot mit einer 6,6-m² Großbesegelung auch dem Segelsportler viel Freude bereitet.
Vorsegel: Genuafock 2,2 m², Großsegel 4,4 m². Der verleimte Mast ist durch eine Klemm-Muffe teilbar und wird durch ein Vorstag und Stahlseilwanten verstagt. Die Seitenschwerter zur Verhinderung der Abdrift aus eloxierten Leichtmetallblättern werden von einer Traverse getragen, die durch Seitendecksträger mit dem Bootsgerüst verbunden sind.

Tragflächenboot. Ein Faltboot als Tragflächenboot, das ist die Spitze in der Entwicklung des Faltbootbaues und zeugt von der soliden Ausführung unseres „Delphin 110“. Man verwandte bisher nur Tragflächen an starren Boots- oder Schiffskörpern.
Durch die Anbringung einer Bug- und Hecktragfläche am normalen Bootskörper hebt sich das Boot bei zunehmender Geschwindigkeit vom Wasser ab und gleitet über die Oberfläche.
Durch den Austauchvorgang verringert sich der Widerstand des Bootskörpers und die Geschwindigkeit des Bootes nimmt bei gleicher Motorenleistung zu. Erreicht man mit dem „Delphin 110“ als Motorboot in Verbindung mit einem 7,5-PS-Heckmotor eine Geschwindigkeit von 36 km/h, so erhöht sich diese durch die Anbringung unserer Tragflächen auf etwa 50 km/h.
Auch die Tragflächen für unseren „Delphin 110“ sind leicht zu montieren und außerdem zerlegbar, damit sie bei Transport und Lagerung weniger Platz beanspruchen.

Fotoaufnahmen: Zimmer, Leipzig

Änderungen vorbehalten
 


Aufbauanleitung Delphin 110 
Die Aufbauanleitung von 1960, deren Inhalt im folgenden wiedergegeben wird, stellte Winfried Jechart zur Verfügung. (02.11.02)
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VEB  MATHIAS – THESEN – WERFT  WISMAR

MEHRZWECKFALTBOOT
DELPHIN  110

TECHNISCHE DATEN

Bootslänge 4,80 m
Größte Breite über Deck
1,10m
Seitenhöhe
0,46 m
Rundspanten
8 Stück
Gerüst
dreiteilig
Tiefgang
ca. 0,14 m
Tourenbelastung
bis 350,- kg
Gewicht des Bootskörpers
ca. 65,- kg
Vorder- und Achterdeck aus starkem, imprägniertem Baumwollgewebe, blau, grün oder rot. Wetterschutzverdeck, desgl. kakifarben. Bootshaut fünffach, silber, orange oder blau.

Die Grundausrüstung besteht aus Windschutzscheibe, Wetterschutzverdeck, Ruderpinne, 2 Stechpaddel, 2 Sitzluftkissen und 4 Packtaschen.

Geeignete Antriebsmittel :
Seitenbordmotore, Heckmotore bis zu 18 PS, Besegelung für „DELPHIN 110" mit 6,6 qm Segelfläche.

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AUFBAUANLEITUNG  FÜR DAS MEHRZWECKFALTBOOT  „DELPHIN 110"
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. Das Gerüst des Bootes ist dreiteilig. Kiel und Senten sind miteinander durch Gummigurte verbunden. Die 8 Querspanten sind von vorn beginnend numeriert. [1] Nach dem Ausbreiten der Bootshaut wird der vordere Gerüstteil mit den eingebauten Spanten Nr. 1 und 2 in die Haut eingeführt. Dabei muß man be- achten, daß der Steven richtig in das Gegenstück in der Bootshaut einrastet.
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. [2] Einsetzen des Heckspiegels und Anknöpfen der Bootshaut. Bordwände links und rechts am Heckspiegel einklinken. Einklinken des mittleren Kielteils am vorderen und des achteren Kielteils am Heckspiegel.
Nun erfolgt die Kiellängsspannung durch Hochheben, Einklinken und Niederdrücken des Kiels.
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. [3] Nach dem Einsetzen der mittleren Bordwände erfolgt durch Anwinkeln und Einklinken die Verbindung der Bordwände sowie die Längsspannung der Bootshaut.
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. [4] Verbindung der Senten. Einkippen der Spanten 3 bis 8, in der Reihenfolge Spant 3 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 .
. [5] Einlegen der 4 Luftschläuche zwischen Bordwand und Gummihaut. Sie sollen oben mit der Bordwand abschließen und in der Mitte 15 cm übereinander liegen. Die Ventile zeigen nach vorn. Die Befestigung der Schläuche erfolgt durch Bänder. Anhängen der Bootshaut mittels Gummistrippen an die Bordwände. Der Wulst der Bootshaut muß in die Ausschnitte an den Spanten gedrückt werden. Aufsetzen des Seitendecks von vorn nach hinten.
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. [6] Nach Aufsetzen des Waschbordabschlusses am Heckspiegel und Verbindung der zwei Diagonalheckstreben mit beiden Bauteilen mittels Schrauben und Flügelmuttern kann die endgültige Montage mit Hilfe der Hakensperren an die Querspanten und durch Schrauben und Flügelmuttern an der Bordwand vorgenommen werden. Ein Überspannen der Flügelmuttern ist zu verhindern. .
. [7] Lösen der Gummistrippen von der Bordwand, aufblasen der Luftschläuche, aber nicht übermäßig stark. Einsetzen des Trittbodens (6 Teile) und des Deckstabes mit Masthalter. Durch Splint sichern. Nach Auflegen des Oberdecks Windschutzscheibe auf Wulst einziehen und am Seitendeck befestigen. Montage der Steuereinrichtung, des Seitenbordmotors usw. des Oberdecks achtern.
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Bei Schlechtwetter bietet das aufgebaute Wetterschutzverdeck allen Insassen des Bootes Schutz. Zusammenklinken der geteilten Verdeckspriegel und Einsetzen in die Taschen am Seitendeck. Aufknöpfen der Segeltuchösen auf Windschutzscheibe, Spriegel und Seitendeck. Befestigen der Bändsel innen am Spriegel und Verbinden des zweiteiligen Verdecks durch Baumwolleine.


Keine Gewalt beim Aufbau des Bootes anwenden, denn jedes Boot wird vor dem Versand in der Werft auf- und abgebaut. Der Abbau des Bootes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Evtl. Reklamationen sind  s o f o r t  der Verkaufsstelle mitzuteilen und werden nur unter Angabe der Boots-Nr., des Baujahres und Beifügung des Packzettels bearbeitet. Der Packzettel wird wieder zurückgesandt.

Behandlung und Pflege des Bootes

Lagerung in verpacktem Zustand kühl und trocken. Lagerung in aufgebautem Zustand, wenn möglich, kieloben, ebenfalls kühl und trocken. für die Lebensdauer des Bootes ist entscheidend, daß nach Beendigung jeder Fahrt das Boot auch innen gut getrocknet wird.
Die Bootshaut ist vor Verschmutzung durch Benzin und Öl zu schützen. Die Verwendung einer Trittbodendecke ist zu empfehlen.
Reparatur der Bootshaut behelfsmäßig durch Aufkleben von Leukoplast. Ordnungsgemäß wird die Reparatur durch Aufkleben von Gummireparaturflecken mit Hilfe von Gummischlauchklebern vorgenommen. Die Reparatur erfolgt in gleicher Weise wie derartige Arbeiten an Fahrradschläuchen. Winterlagerung der Bootshaut nicht in gespanntem Zustand, möglichst abgebaut, lose gerollt oder ausgebreitet. Wir empfehlen, vor und nach der Saison die Bootshaut mit Ceraval-Faltbootpaste zu wachsen.

Der "Delphin 110" ist original verpackt in 4 Packtaschen. Sie enthalten folgende Einzelteile :
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. Kleine Stabtasche:
Seitendeck, 8 Teile
Waschbordabschluß

Spantenlasche:
Spant Nr. 1 - 8 (8 Teile)
Heckspiegel
Ruderpinne und Steuerblatt
3 Verdeckspriegel (2-teilig)

Große Stabtasche:
Steven mit Kiel
Mittelkiel
Kiel achtern
Deckstab
4 Bordwände
Trittboden, 6 Teile
2 Stechpaddel
Rucksack:
Gummihaut
Wetterschutzverdeck
Windschutzscheibe
Oberdeck vorn und achtern
4 Kenterschutzschläuche
2 Sitzkissen
Schraubenbeutel
Aufbauanleitung
II 20 8 Cr 1224 60 3
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Bilderserie vom Aufbau eines D110 Typ 1
Die folgende Bilderserie erhielten wir von Robert Konieczny.


Am Anfang ist es ein ansehnlicher Haufen 
Packsäcke aus dem besonders die über-
langen Teile der Segeleinrichtung herausragen.

Was nach dem Aufschnüren zum Vorschein kommt, ist wohldurchdachte und solide Handwerksarbeit.

An der ausgebreiteten Haut findet man keine verrottbaren Baumwollstreifen.
Der Heckspiegel ist in sauberer Tischlerarbeit aus mehreren Holzteilen zusammengefügt und nicht wie bei Nachfolgemustern  nur aus dickem Sperrholz ausgesägt. An der Bugspitze fällt der massive gallionsartige Bugbeschlag auf.
Das vordere Stevenholz,
vordere Kielleiste und 
vordere Senten bilden 
ein zusammenhängendes 
Schirmteil 
 
 
 
Die Spanten sind keine "Laubsägearbeiten"
wie die späteren Ausführungen, sondern aus
Schichtholz aufwendig formverleimt, so dass sie im Boot nur wenig Platz wegnehmen. Nachteilig sind nur die notwendigen beiden zusätzlichen Spantbrücken in der Plicht.

Nach dem Einbau der Bugspitze mit den vordersten 
Spanten und des Heckspiegels, erhält die Haut 
durch Verbindung der Kielleisten und der 
Seitenwände eine erste Vorspannung.

Die restlichen Spanten werden eingebaut und die Senten durchgehend verbunden. Immerhin fünf der acht Spanten sind oben durch Spantdächer bzw. feste Spantbrücken geschlossen und sorgen für einen sehr stabilen Bootskörper. (Ab Typ 2 waren es nur noch zwei im Vorschiff. Die breiten Sperrholzspanten der Nachfolgemuster erlaubten eine weitgehend offene Plicht ohne "Stolperfallen")

Durch Einhängen der Sentengurte an den Seitenwänden spreizen sich insgesamt zehn formgebende Leisten gleichmäßig unter den Spanten und bilden einen breiten Schiffsboden.
Mit den außen herunterhängenden Riemchen wird der Rand der Haut über die Oberkante der Seitenwände gezogen und ebenfalls  innen an den Seitenwänden angehakt.

Die hölzernen Seitenbords werden auf den Bootsrand gesetzt und mit den MTW-typischen Klapphaken an den Spanten befestigt sowie mit Flügelmuttern unter Deck an den Seitenwänden verschraubt.

Von oben betrachtet wirkt 
es nun fast wie ein massives Holzboot.
(Erst die Nachfolger bekamen als Seitenbords Streifen aus blauen Baumwollstoff.)
Die U-förmige Spiegelabdeckung wird auf den 
Heckspiegel gesetzt und schließt damit das 
Süll nach Achtern ab. Zwei zusätzliche 
Diagonalstreben im Heck verringern die 
Verwindbarbeit dieses Teils.

(Beim späteren D140 hatte man darauf verzichtet, 
so dass sich das Boot beim Segeln 
korkenzieherartig verdrehte. )

Die Lattenroste auf Boden und Sitzflächen wurden auch bei den Nachfolgemodellen prinzipiell beibehalten. Erst der D150 bekam einen geschlossenen Sperrholzboden.

Diese Blicke in Bug und Heck zeigen noch 
einmal deutlich den geräumigen Innenraum.

Zwei Persenninge, die mit ihren verstärkten Rändern
in umlaufende Nuten des Sülls eingesteckt werden, 
decken Vorder- und Achterschiff wie Lukendeckel ab. 
Manche Eigner ersetzten die Stoffverdecks später 
durch feste Sperrholzplatten, so dass es noch mehr 
die Optik eines starren Holzbootes erhielt.

Als Abdrifthemmer beim Segeln werden "klassische" 
Seitenschwerter auf dem Süll befestigt.


An der Spiegelabdeckung wird ein Senkruder eingehängt. 
Die Höhe des einmal geteilten (freistehenden ?) Mastes 
ist deutlich geringer als die Bootslänge. Die späteren 
D-Pirat und D-140 bekamen dagegen ausgeprägte Hochtakelungen. 

Der Mast kann in zwei Positionen aufgestellt werden. Entweder unmittelbar hinter dem Hauptspant oder einen Spant weiter vorn durch die Vorschiffabdeckung hindurch. Die vordere Stellung war offenbar für das Segeln ohne Vorsegel gedacht.
Für den "Fotoaufbau" wurden die vier Luftschläuche geschont. Zum Motorbetrieb gibt es noch eine Persenning, die von hölzernen Spriegeln getragen wird.
Das abgebildete Modell besaß bereits eine ungeteilte Windschutzscheibe mit abgerundeten Seitenscheiben, die wesentlich bessere Sicht bot als die ursprüngliche Variante.

An einer Spantbrücke findet sich der Herstellernachweis. Demnach wurde das Boot erst nach der unten dokumentierten Produktionsübergabe von 1958 hergestellt. 
(Text J+J)
.
 zum  Tragflächen - D110 zum D110 Typ 2